Donald Trump und die Welt Welche Pläne hat Donald Trump für Syrien und die Ukraine?

Kiew/Kairo · Diese Frage stellen sich auch die Machthaber in diesen Ländern. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko bat Trump nun telefonisch um Unterstützung gegen Putin. Der syrische Machthaber Assad nannte Trumps Haltung in einem Interview "vielversprechend".

 Über Donald Trumps außenpolitische Linie herrscht Unklarheit.

Über Donald Trumps außenpolitische Linie herrscht Unklarheit.

Foto: dpa, mr ks

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump telefoniert und um Unterstützung der USA gebeten. Poroschenko habe seinen Willen zur Zusammenarbeit bekundet und sich für eine Stärkung der "strategischen Partnerschaft" zwischen beiden Ländern ausgesprochen.

Zugleich habe Poroschenko die "Notwendigkeit einer entschlossenen Unterstützung" Washingtons gegen die "russische Aggression" und für weitreichende Reformen in der Ukraine betont. Beide Seiten hätten zudem verabredet, ein "bilaterales Treffen" zu organisieren, hieß es in der Erklärung Kiews weiter.

Trump hatte am Montag bereits mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Dem Kreml zufolge verständigten sich beide Politiker auf eine "Normalisierung" der Beziehungen. Trump hatte im Wahlkampf mehrfach die Führungsstärke Putins gelobt und eine Verbesserung der Beziehungen zu Moskau in Aussicht gestellt.

Die Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine sind hingegen auf Äußerste angespannt. Russland hatte im März 2014 die ukrainische Halbinsel Krim völkerrechtswidrig annektiert. In der Ostukraine unterstützt Moskau außerdem prorussische Separatisten. Der Westen wirft Russland vor, dabei Mittel der hybriden Kriegsführung einzusetzen, die von Propaganda, wirtschaftlichem Druck bis zu verdeckten Militäreinsätzen reicht.

Unterdessen hat sich der syrische Machthaber Baschar al-Assad Donald Trump als potenzieller Verbündeter im Kampf gegen Terrorismus angedient. Voraussetzung für eine solche Zusammenarbeit sei, dass sich Trump über entgegengesetzte Strömungen innerhalb der US-Regierung durchsetze, sagte Assad dem portugiesischen Fernsehsender RTP.

Trump hatte im Wahlkampf angedeutet, die Syrien-Politik der USA nicht mehr so stark wie bislang an einer Bekämpfung des Assad-Regimes ausrichten zu wollen. "Wir haben keine großen Erwartungen, weil die amerikanische Regierung nicht nur aus dem Präsidenten besteht", sagte Assad. Trumps Ankündigung, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eisern zu bekämpfen, sei "vielversprechend, aber kann er auch liefern?".

Weiter sagte Assad, Syrien werde zusammen mit Russland, dem Iran und vielen anderen Ländern ein "natürlicher Verbündeter" für Trump sein, "wenn er die Terroristen bekämpft".

In einer TV-Debatte hatt zwar Trump zwar gesagt, er möge Assad nicht, doch dann schränkte er ein: "Aber Assad tötet den IS. Russland tötet den IS und der Iran tötet den IS." Gleichzeitig kritisierte er mehrfach die Unterstützung der USA für Rebellen, für die sein Land "Millionen verschwendet". Auch zu Assads treuem Verbündeten Russland will Trump bessere Beziehungen.

(stk/dpa/AFP)
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