Obama bleibt US-Präsident Fans feiern vor dem Weißen Haus

Washinton · So jubeln Sieger. "Four more years!", skandieren sie vor dem Weißen Haus. Die meisten sind Studenten, herübergeeilt von der George Washington University, nur ein paar Hauserblöcke entfernt. Ein Stimmungsbericht von unserem Korrespondenten Frank Herrmann aus Washington.

So feiern die Obama-Anhänger die Wiederwahl
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So jubeln Sieger. "Four more years!", skandieren sie vor dem Weißen Haus. Die meisten sind Studenten, herübergeeilt von der George Washington University, nur ein paar Hauserblöcke entfernt. Ein Stimmungsbericht von unserem Korrespondenten Frank Herrmann aus Washington.

Bald schallt, lauter noch als die Freude über vier weitere Amtsjahre für Barack Obama, ein patriotisches, trotziges "USA! USA!" durch die Nacht. Das letzte Mal, dass sich ähnliche Szenen vor den Gittern der Machtzentrale abspielten, war im Mai 2011, nachdem der Präsident den Tod Osama Bin Ladens bekanntgegeben hatte.

Überall Sternenbanner, überall Poster. Manche Plakate manche stammen noch aus dem großen Hoffnungsherbst vor vier Jahren, es wirkt, als sollte die Euphorie von damals noch einmal beschworen werden.

Sobald eine Fernsehkamera in die Nähe rückt, sammelt sich eine Menschentraube zu ausgelassenen Freudentänzen. Ein überlebensgroßer Barack Obama wird herumgereicht, sodass jeder ihn einmal anfassen kann.

In einem Baum hängt die Flagge Kaliforniens, jemand trägt stolz ein Schild mit der Aufschrift "Ohio — Obama" durch die Menge. In Ohio, dem ultimativen Swing State, hat Obama die Wahl gewonnen. Als ihn die Kabelsender, gestützt auf das Gros der ausgezählten Stimmen, zum Sieger im Buckeye State ausriefen, gab es unter den Anhängern des Demokraten kein Halten mehr.

Die ersten Böller krachten, die ersten Leuchtraketen wurden gezündet, die ersten Autos reihten sich zu hupenden Konvois. Gut eine halbe Stunde vor Mitternacht war das Rennen mit dem klar absehbaren Ergebnis Ohios entschieden, früher, als viele erwartet hatten.

Es dauerte nicht lange, da trat Mitt Romney in Boston vor seine Anhänger und hielt eine Rede, die vielleicht manchen überrascht haben mag. So hart das Duell ums Oval Office gewesen war, so versöhnlich klang der Verlierer, als er von seiner Hoffnung auf überparteiliche Zusammenarbeit sprach, um die Probleme des Landes zu lösen.

Nicht anders Obama, der 20 Minuten vor zwei in einer riesigen Chicagoer Kongresshalle die Siegesrede hielt. Wenn man sich streite mit dem politischen Gegner, sei gerade dies das Markenzeichen der Freiheit. "Wir sind eine amerikanische Familie, wir steigen gemeinsam auf und fallen gemeinsam, als eine Nation, als ein Volk." Er wolle sich, kündigt der Präsident an, schon sehr bald mit Romney zusammensetzen, um Amerika nach vorn zu bringen.

(csr)
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