Medienbericht Führungsriege des Außenministeriums tritt zurück

Washington · Die gesamte Führungsriege des US-Außenministeriums ist einem Medienbericht zufolge am Mittwochnachmittag noch vor Antritt des designierten US-Außenministers Rex Tillerson zurückgetreten. Grund dafür soll US-Präsident Trump sein – das State Department wies das jedoch zurück.

 Der designierte US-Außenminister Rex Tillerson.

Der designierte US-Außenminister Rex Tillerson.

Foto: rtr

Die gesamte Führungsriege des US-Außenministeriums ist einem Medienbericht zufolge am Mittwochnachmittag noch vor Antritt des designierten US-Außenministers Rex Tillerson zurückgetreten. Grund dafür soll US-Präsident Trump sein — das State Department wies das jedoch zurück.

Das berichtet die "Washington Post". Offizielle Gründe wurden am Donnerstag nicht mitgeteilt. Die Übergangsphase im sehr wichtigen Außenministerium gilt als besonders schwierig. Der scheidende Minister John Kerry und andere beklagten öffentlich Desinteresse und ausbleibende Kontaktaufnahme der Mannschaft von US-Präsident Donald Trump.

Personalwechsel in den Ministerien sind nach Wahlen normal. Der Abgang der vier wichtigsten Manager wurde indes als größter Verlust institutionellen Wissens im State Department seit Jahrzehnten beschrieben. Unter anderem waren sie zuständig für die Besetzung Tausender Positionen in aller Welt, die US-Außenpolitik vor Ort konkret umsetzen.

Die vier haben sowohl unter Republikanern als auch unter und Demokraten gedient und praktisch alle relevanten Managementfunktionen des Ministeriums verantwortet. Der US-Senat muss den Ex-Ölmanager Tillerson, der keine diplomatische oder politische Erfahrung hat, noch bestätigen.

Die Medienberichte, die einen ungewöhnlich weitreichenden Umbruch auf den obereren Hierarchie-Ebenen beschrieben, wurden vom Ministerium jedoch zurückgewiesen.

Die "Washington Post" hätte angedeutet, dass die Dimension des Wechsels deutlich über die sonst üblichen Umbesetzungen nach Antritt eines neuen Präsidenten hinausgehe und von einem "Massenexodus" von leitenden Mitarbeitern gesprochen, die "nicht für die Trump-Ära da bleiben wollen".

Demnach soll die "gesamte obere Management-Ebene in der Verwaltung" des Ministeriums zurückgetreten sein. Dies hinterlasse ein "Führungsvakuum", das dem designierten Außenminister Rex Tillerson noch "Kopfweh" bereiten werde.

Der amtierende Ministeriumssprecher Mark Toner sagte, einige der von ihren Posten zurückgetretenen Mitarbeiter würden auf anderen Stellen eingesetzt. Manche gingen auch in den Ruhestand. Tillerson wartet noch auf die erforderliche Genehmigung des Senats, um seinen Posten anzutreten.

Der langjährige Chef des Ölkonzerns ExxonMobil hat keinerlei Regierungserfahrung. Der Nachfolger von John Kerry ist auch wegen seiner langjährigen Geschäftsbeziehungen nach Russland umstritten.

(isw/dpa/AFP)
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