US-Wahlkampf Obama-Turban sorgt für Aufregung

Washington (RPO). Barack Obama zieht bei den US-Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten Umfragen zufolge weiter davon. Seine Widersacherin Hillary Clinton reagiert mit immer schärferen Angriffen. Für Aufregung sorgt jetzt ein Foto im Internet, das Obama mit einem Turban zeigt. Obama-Anhänger sprechen von einem rassistischem Angriff des Clinton-Lagers.

Das Bild zeigt einen Obama bei einem Kenia-Besuch im Jahr 2006 in typisch afrikanischer Kleidung. Er trägt einen Turban, wie er auch in anderen muslimischen Regionen zu sehen ist. Zudem trägt er ein weißes Wickeltuch. Die Klatsch-Seite The Drudge Report stellte das Foto ins Internet und erklärte, es sei von "Clinton-Mitarbeitern" in Umlauf gebracht worden. Eine Clinton-Sprecherin wies den Vorwurf prompt zurück. Das Team der ehemaligen First Lady habe nichts mit dem Vorgang zu tun.

"Obama klingt fast wie Osama"

Bereits in der Vergangenheit hatten politische Gegner Obamas versucht, den US-Senator in die Nähe des Islam zu rücken, um ihm politisch zu schaden. "Obama klingt fast wie Osama", war in den USA häufig zu hören. Hartnäckig hielt sich zudem das Gerücht, Obama sei von seinem Vater zum Muslim erzogen erworden. Obamas Vater stammt aus Kenia, wird von Vertrauten jedoch als Atheist beschrieben. Er starb bereits 1982.

Obamas Wahlkampfleiter David Plouffe warf dem Team von Hillary Clinton "beleidigende Panikmache" vor. Obamas außenpolitische Beraterin Susan Rice sagte, die Verbreitung des Fotos ziele darauf ab, die Sitten und Gebräuche in anderen Gebieten der Erde lächerlich zu machen oder zu verurteilen.

In den Umfragen vor den wichtigen Vorwahlen am 4. März in Texas und Ohio wächst landesweiten Umfragen zufolge der Abstand zwischen Obama und Clinton. Insgesamt liegt Obama mit 46 Prozent vor Clinton mit 43 Prozent. Anfang Februar lag Clinton noch mit 5 Punkten Abstand vor Obama. Es wird deutlich, dass Obama offenbar immer mehr Bevölkerungsschichten hinter sich sammeln.

Erfolgreiche Aufholjagd

Unter weißen Männern liegt der Senator aus Illinois mit 23 Prozentpunkten in Führung, unter Liberalen mit 17 Prozentpunkten. Noch Anfang Februar waren in diesen Gruppen die Sympathien gleichmäßig auf beide demokratischen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur verteilt.

(ap)
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