US-Präsidentschaftswahl Obama und Romney in Wähler-Umfrage gleichauf

Washington · Knapp drei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl liegen Amtsinhaber Barack Obama und sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney in einer Umfrage nahezu gleichauf. Laut der Umfrage der Nachrichtenagentur AP und des Marktforschungsinstituts GfK sprachen sich 47 Prozent für Obama aus und 46 Prozent für Romney.

Barack Obama und Paul Ryan in Iowa
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Das Ergebnis der Umfrage unter den registrierten Wählern unterschied sich nur geringfügig von einer früheren AP-GfK-Befragung im Juni. Damals hatten 47 Prozent der Wähler erklärt, sie wollten Präsident Obama und Vizepräsident Joe Biden ihre Stimme geben. 44 Prozent sprachen sich für Romney und seinen Vizepräsidenschaftskandidaten Paul Ryan aus. Damit hatte die Ernennung von Ryan als Romneys Vizekandidat am 11. August offenbar keinen großen Einfluss auf die Wahlentscheidungen.

Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt an Obamas Wiederwahl

Eine größere Kluft zeigte sich hingegen bei der Frage nach dem erwarteten Wahlausgang. Hier erklärten 58 Prozent der Befragten, sie rechneten mit einer Wiederwahl Obamas. Von einem Sieg Romneys gingen dagegen nur 32 Prozent aus.

Der Umfrage zufolge sind 23 Prozent der befragten Wähler noch unentschieden. Unter den Wählern, die weder der demokratischen noch der republikanischen Partei zuzuordnen sind, liegt Romney gegenüber Obama leicht im Vorteil. 41 Prozent der Unabhängigen sprachen sich in der Umfrage für den früheren Gouverneur des Staats Massachusetts aus, 30 Prozent für Obama. Rund 21 Prozent der Unabhängigen erklärten, sie unterstützten keinen der beiden Kandidaten.

Ein unabhängiger Wähler, der 76-jährige Frank Nugent, aus Kalifornien, sagte, er gebe normalerweise immer beiden Parteien im Wahlkampf die Möglichkeit, ihn für sich zu gewinnen. Diese Jahr sei das aber nicht der Fall: "Wenn man bedenkt, wie die Opposition so ist, kann ich nichts anderes tun, als für Obama zu stimmen", sagte Nugent.

Anders sieht es der 39-jährige Robert Hamrick aus dem Staat Georgia. Obwohl er ein registrierter Wähler der Demokraten sei, wolle er im November für Romney und dessen Vizekandidaten Ryan stimmen. Obama warf er Irreführung vor. Es sei dem Amtsinhaber nicht gelungen, seine Wahlversprechen mit Blick auf Arbeitsplätze und die Staatsverschuldung zu erfüllen, sagte Hamrick.

Die angeschlagene US-Wirtschaft war für neun von zehn befragten Wählern ein wichtiges Thema und liegt damit in der Bedeutung deutlich vor allen anderen Wahlkampfthemen.

Romney und Ryan dürften in der kommenden Woche auf dem Nominierungsparteitag der Republikaner in Tampa in Florida offiziell als Kandidaten gekürt werden. Die Demokraten halten ihren Parteitag eine Woche später in Charlotte in North Carolina ab. Die Präsidentschaftswahl findet am 6. November statt.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 16. und 20.August insgesamt 1006 Personen in den USA befragt.

(APD)
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