Fotos Obama vs. McCain: das dritte Duell
Unter dem Druck schlechter Umfragewerte hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain bei der dritten und letzten Fernsehdebatte mit seinem Rivalen Barack Obama auf Angriff gesetzt.
Mit Blick auf die Wirtschaftskrise warf McCain dem Demokraten am Mittwochabend in Hempstead im Bundesstaat New York vor, die Steuern erhöhen zu wollen und einen "Klassenkampf" zu starten.
Er unterstellte Obama zudem schlechtes Urteilsvermögen und warf ihm einen diffamierenden Wahlkampfstil vor.
Erneut distanzierte sich McCain von Amtsinhaber George W. Bush.
Obama warf McCain vor, die Mittelklasse zu vernachlässigen und große Unternehmen entlasten zu wollen.
"Alles, was hinter Senator Obamas Plan steht, ist Klassenkampf - die Umverteilung von Wohlstand", sagte McCain.
McCain distanzierte sich mehrere Male von dem unpopulären republikanischen Amtsinhaber Bush und verwahrte sich gegen Obamas Vorwurf, er wolle die Politik des Amtsinhabers fortsetzen: "Senator Obama, ich bin nicht Präsident Bush", sagte McCain. Wenn Sie gegen Präsident Bush kandidieren wollen, hätten Sie vor vier Jahren antreten müssen."
Obama erwiderte: "Ich verwechsle Ihre Politik manchmal mit jener von Präsident Bush, weil Sie in Kernpunkten der Wirtschaftspolitik ein glühender Unterstützer von Präsident Bush waren."
Erstmals brachte McCain in einem TV-Duell mit Obama dessen frühere Kontakte mit William Ayers, einem Linksradikalen aus den 60er Jahren, zur Sprache. Ihm sei der "alte abgehalfterte Terrorist" völlig egal, sagte McCain bei der in gespannter Atmosphäre ausgetragenen Begegnung, doch Obama müsse seine Beziehung zu dem Mann offenlegen.
Obama schlug mit harten Worten zurück: "Bill Ayers ist ein Professor für Erziehung in Chicago. Vor vierzig Jahren, als ich acht Jahre alt war, war er in verachtenswerte Aktionen einer radikalen Gruppe verwickelt." Obama verurteilte diese Aktionen.
Auf die Frage, wie die USA angesichts der Wirtschaftskrise unabhängiger von Ölimporten aus dem Ausland werden könnte, sagte Obama, die Autoindustrie müsse effektivere Autos bauen, die weniger Benzin verbrauchten. Werde in solche Autos, aber auch Wind- und Sonnenkraft investiert, könnten rund fünf Millionen neue Jobs geschafft werden.
Auch McCain sprach sich für den verstärkten Einsatz von Wind- und Sonnenenergie, aber auch für den Bau neuer Atomkraftwerke aus. "In zehn Jahren können wir unsere Abhängigkeit reduzieren, damit wir nicht länger Öl aus dem Nahen Osten oder Venezuela importieren müssen", sagte McCain.
McCain trat in der TV-Debatte angriffslustiger auf als in den vorangegangenen beiden Begegnungen. Die ersten Blitzumfragen von US-Sendern sahen allerdings wie in den vorangegangenen TV-Duellen Obama als Sieger. Bei CNN sagten 58 Prozent der Befragten, Obama habe sich besser geschlagen, nur 31 Prozent sagten dies über McCain. Die Umfrage des Senders CBS sah Obama sogar mit 53 zu 22 Prozent als Gewinner.
Cooler Auftritt: Der Demokrat Barack Obama kommt an der Hofstra-Universität an.
Ein Fan begrüßt den Demokraten.
Ein letztes Winken für die Fans.