US-Republikaner Donald Trump beendet Vorwahlen mit Fünffachsieg

Washington · Mit fünf klaren Erfolgen hat Donald Trump den Vorwahlmarathon der Republikaner abgeschlossen. Der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat gewann am Dienstag die Vorwahlen in Kalifornien, New Jersey, Montana, New Mexico und South Dakota.

US-Wahlen 2016: Donald Trump mit fünf Vorwahl-Siegen
Foto: ap, MA

Für die Nominierung sind bei den Republikanern 1237 Delegierte notwendig. Durch seine Siege am Dienstag und die damit verbundenen festgelegten Delegierten liegt Trump selbst dann noch deutlich über dieser Hürde, sollten die 95 ungebundenen Wahlmänner und Wahlfrauen ihm plötzlich die Gefolgschaft verweigern, die sich bislang für ihn ausgesprochen haben.

In seiner Siegesrede in einem seiner Golfresorts in Westchester County in der Nähe von New York City sprach der umstrittene Kandidat von einem Neubeginn. "Heute Abend schließen wir ein Kapitel der Geschichte ab und beginnen ein weiteres", sagte er. Es sei eine Ehre, die Republikanische Partei zu führen. Ihm sei die Verantwortung bewusst.

Neben heftiger Kritik an Rivalin Hillary Clinton angesichts ihrer früheren Arbeit als US-Außenministerin sprach Trump auch über detaillierte Themen wie Handel und wirtschaftlichen Wohlstand. Seine Aussagen trafen viel eher den Ton, den die Parteiführung der Republikaner seit Wochen von ihm gefordert hatte. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass er seinen umstrittenen streitlustigen und impulsiven Stil im Hauptwahlkampf ablegen könnte. Dieses Auftreten hat ihm allerdings bislang genützt, um Wählerstimmen anzuziehen.

Zuletzt war Trump mit Äußerungen über einen mexikanischstämmigen Richter auch in der eigenen Partei massiv angeeckt. Die Aussage, wonach Gonzalo Curiel wegen der Herkunft seiner Eltern kein faires Urteil in einem Verfahren gegen Trump abgeben könne, sei rassistisch und nicht zu verteidigen, sagte der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, am Dienstag.

Er rief Trump auf, Reife und Verantwortungsbewusstsein zu zeigen und seine Aussage zurückzunehmen. "Ich distanziere mich völlig von diesen Aussagen, ich finde, sie sind falsch." Der einflussreiche Republikaner betonte aber gleichzeitig, dass es Zeit sei, sich auf Ideen und Lösungen zu konzentrieren, und dass er weiter hinter Trump stehe, weil seine Vorstellungen eher unter ihm als Präsidenten als unter Clinton umgesetzt werden könnten.

Der in den USA geborene Curiel befasst sich in einem Fall mit der umstrittenen Trump University. Der Milliardär hatte vergangene Woche erklärt, dass der Richter kein unvoreingenommenes Urteil abgeben könne, weil er, Trump, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen wolle und Curiel mexikanischer Abstammung sei. Trumps Aussagen entsprächen einer "Definition rassistischer Kommentare wie aus dem Lehrbuch", sagte Ryan dazu.

Während die Demokraten in einer Woche noch einige Delegierte in der Hauptstadt Washington vergeben, ist der Vorwahlreigen bei den Republikanern nun beendet. Für Verwunderung sorgen Trumps Erfolge zum Abschluss nicht: Alle weiteren republikanischen Bewerber, zuletzt John Kasich und Ted Cruz, haben sich vor längerer Zeit aus dem Präsidentschaftsrennen zurückgezogen.

(rent/ap)
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