US-Wahlkampf Trump und Clinton nähern sich in Umfragen an

Washington · Je intensiver der Wahlkampf um die US-Präsidentschaftskandidatur wird, umso mehr Umfragen kommen auf den Markt. In den jüngsten dieser Erhebungen nähern sich die Werte für Hillary Clinton und Donald Trump deutlich an.

Donald Trump kann in den Umfragen gegenüber Hillary Clinton aufholen.

Donald Trump kann in den Umfragen gegenüber Hillary Clinton aufholen.

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Eine Umfrage der "Washington Post" und des Senders ABC sieht Trump sogar mit zwei Punkten vor Clinton. In anderen Umfragen führt Clinton deutlich, aber enger als noch vor Monaten ist es überall.

Die Unzufriedenheit mit den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton ist so groß, dass sich das Thema eines dritten Kandidaten hartnäckig hält.

In der jüngsten Umfrage zum Thema sagten 44 Prozent der Befragten, statt für die voraussichtlichen Kandidaten der Demokraten und Republikaner würden sie lieber für einen Unabhängigen stimmen. Dafür gibt es zwar nach wie vor vereinzelte Bestrebungen, sie sind aber nicht erfolgversprechend.

Donald Trumps Wirtschaftspolitik würde laut Ansicht von Hillary Clinton zu niedrigeren Löhnen, weniger Jobs und mehr Schulden führen.

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin warnte am Montag bei einer Tagung der US-Dienstleistungsgewerkschaft SEIU in Detroit, Trump könnte "Amerika bankrott machen, wie er seine Firmen bankrott gemacht hat".

Man müsse sich einmal fragen, wie es jemand schaffen könne, mit einem Kasino Geld zu verlieren, sagte die wahrscheinliche Nominierte der Demokraten für die Präsidentschaftswahl vor tausenden Zuhörern.

Trump hat Clinton vorgeworfen, die "Frauenkarte" auszuspielen, um Stimmen zu gewinnen. Clinton sagte dazu, wenn ein Kampf für einen höheren Mindestlohn, gleiche Bezahlung und bezahlbare Kinderbetreuung bedeute, "die Frauenkarte auszuspielen", dann werde sie das gerne tun.

Auch Trumps Forderungen nach der Abschiebung von Millionen illegalen Einwanderern aus den USA und einem Ende der durch Geburt zugesicherten Staatsbürgerschaft sorgten für Kritik der Demokratin. Dies würde bedeuten, dass "Abschiebungskräfte" in Schulen, Arbeitsplätzen und Häusern einfielen, um "Mütter, Väter, Großeltern - sogar Kinder" zu ergreifen, sagte sie. Trump spreche darüber, Kinder auf dem einzigen Land zu treiben, das sie kennen.

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Die Gewerkschaft hat Clinton bereits im November ihre Unterstützung zugesagt. Die frühere US-Außenministerin und First Lady versprach den Mitgliedern: "Eure Kämpfe sind meine Kämpfe."

Kategorisch erklärt Donald Trump jedem, der nach seiner Steuererklärung fragt: "Das geht Sie nichts an." Das könnte im Wahlkampf ein Problem für ihn werden. In einer Umfrage äußerten sich vor allem Unabhängige sehr unzufrieden mit dieser Haltung.

Auf die unabhängigen Wähler wird es im November aber besonders ankommen.
Trump wäre in Jahrzehnten der erste Präsidentschaftskandidat, der seine Steuererklärung nicht offen legt. Er findet dafür immer neue Begründungen, zuletzt war es eine amtliche Überprüfung.

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Bernie Sanders, Spielverderber für Hillary Clinton bei den Demokraten, legt sich weiter mit dem Parteiestablishment an.

Sanders sammelt jetzt Geld, um Tim Canova, den Gegenkandidaten von Parteichefin Debbie Wasserman Schultz zu unterstützen. Die Amtsinhaberin war Sanders zuvor angegangen, weil seine Anhänger auf einem Parteitag in Nevada Randale gemacht hatten und Sanders sich nicht eindeutig distanziert hatte.

Wasserman Schultz trug es mit Fassung: Sie freue sich, gemeinsam mit Sanders im Herbst für einen demokratischen Wahlsieg zu kämpfen, ließ sie mitteilen. Erste Zugeständnisse machte ihm die Partei für den Parteitag im Juli, wo er ein Mitspracherecht bei politischen Themen haben soll.

(dpa)
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