US-Vorwahlen Donald Trump siegt erneut — Marco Rubio geht leer aus

Washington · Die Demokratin Hillary Clinton und der Republikaner Donald Trump haben sich bei den Vorwahlen ihrer Parteien in Louisiana durchgesetzt. In Kentucky siegte Trump ebenfalls. Aber auch ihre Verfolger konnten punkten. Nur Trump-Widersacher Marco Rubio ging erneut leer aus.

Donald Trump und Co. – Promis in der Politik
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Foto: ap

Clintons Rivale Bernie Sanders und Trumps ärgster Kontrahent Ted Cruz verzeichneten jeweils zwei Vorwahltriumphe. Am Samstag stimmten die Republikaner in Maine, Kansas und Kentucky nach dem Caucus genannten System der Wahlversammlungen ab, in Louisiana per Primary-Verfahren. Senator Cruz hatten Umfragen in Maine und Kansas vorne gesehen, am Ende verwies er Trump dort mit klarem Vorsprung auf Platz zwei. In Kentucky verlief das Rennen Prognosen zufolge knapper: Trump kam nach Auszählung von 84,3 der Stimmen auf rund 35 Prozent, Cruz auf 31 Prozent.

Cruz sieht sich bestärkt

Sein starkes Abschneiden sah Cruz als Beweis, dass sich Konservative in den USA hinter seine Kandidatur stellten. Dies sei "ein Zeugnis für einen echten Umschwung in der Dynamik", erklärte er am Abend bei einer Kundgebung in Idaho, wo am kommenden Dienstag abgestimmt wird. Vor seinen 1600 Zuhörern in der Stadt Coeur D'Alene gab sich der Liebling der ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung zudem bürgernah und übte sich in Distanz zum politischen Establishment in Washington. Aus der Hauptstadt erschalle ein "Jaulen, ein großer Schrecken über das, was wir das Volk zusammen tun."

Als Anti-Establishment-Kandidat positioniert sich auch der führende republikanische Kandidat Trump. Den Höhenflug des umstrittenen Seiteneinsteigers beäugen führende Politiker der Republikaner mit großem Argwohn und suchen nach Wegen, ihn von der Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten fernzuhalten. Im Gespräch ist etwa aktuell eine Kampfabstimmung auf dem Parteikonvent im Sommer, wenn keiner der Kandidaten im Vorfeld genügend Delegierte erobern kann. Hintergrund ist die Sorge von Parteigranden wie Mitt Romney und John McCain, dass Trump die Republikaner als offizieller Bewerber ums Weiße Haus in eine krachende Niederlage bei der Hauptwahl im November führen würde.

Trump: Rubio soll aufgeben

Trump zeigte sich unbeeindruckt. "Jeder versucht herauszufinden, wie er Trump stoppen kann", sagte der Geschäftsmann auf einer Kundgebung in Orlando. Anhänger forderte er dort auf, die Hand zum Schwur zu erheben, dass sie ihn wählen würden. Vor Reportern rief Trump später seinen Kontrahenten Marco Rubio zum Rückzug aus dem Rennen auf. Der Senator von Florida hat bislang nur einen Vorwahlsieg auf dem Konto, will aber weiterkämpfen. Sein Augenmerk gilt nun dem US-Außengebiet Puerto Rico, wo am Sonntag gewählt wird.

Derzeit hat Trump mindestens 375 Delegierte hinter sich, Cruz 291, Rubio 123 und Ohios Gouverneur John Kasich 33. Bei den Vorwahlen am Samstag wurde 155 Delegiertenstimmen verteilt. Für die Nominierung sind bei den Republikanern 1237 Wahlmänner und Wahlfrauen nötig.

Clinton führt klar

Bei den Demokraten hat Clinton nach ihrem jüngsten Erfolg 1117 Delegierte auf ihrer Seite, Sanders 477. Erforderlich sind bei ihnen 2383, um nominiert zu werden. Sanders geht trotz seines großen Rückstands bei den Delegierten mit breiter Brust in die nächsten Abstimmungen. Seine Siege in Kansas und Nebraska zeugten von der Stärke seiner Kampagne, sagte der Senator von Vermont. Jetzt gehe es um "einige sehr große Staaten, die jetzt anstehen" - etwa New York, Kalifornien, Oregon und der Staat Washington - wo er sich Siegeschancen ausrechne.

Clinton richtete den Blick indes auf Michigan, wo die Demokraten am Dienstag abstimmen. "Und das kann ich sagen: Wir werden für jede Stimme kämpfen", erklärte sie am Abend bei einer Dinnerparty in Detroit.

(ap)
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