Anschlagsdrohungen von Al Qaida USA geben globale Reisewarnung heraus

Washington · Wegen akuter Terrorgefahr hat das US-Außenministerium eine weltweite Reisewarnung bis Ende August herausgegeben. Hintergrund ist eine erhöhte Bedrohung durch Anschläge des Terrornetzwerks Al Qaida, wie das State Department am Freitag in Washington erklärte.

Chronik des Al-Qaida-Terrors
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Foto: dapd

Besonders gefährdet sind demnach der Nahe Osten, Nordafrika und die arabische Halbinsel. Angesichts der verschärften Sicherheitslage ordnete die US-Regierung zudem an, am Sonntag vorsorglich 21 US-Botschaften in der gesamten muslimischen Welt zu schließen.

Nach Angaben des Außenministeriums planen Al-Qaida-Terroristen und ihre Verbündeten weiterhin Terroranschläge "sowohl in der Region, als auch darüber hinaus". Kritisch sei der Zeitraum "zwischen jetzt und Ende August".

In der Reisewarnung werden US-Bürger dazu aufgefordert, besondere Vorsicht bei Auslandsreisen walten zu lassen und sich bei Konsulaten und Botschaften ihrer Gastländer registrieren zu lassen. Konkret warnte das State Department, dass Gefahren unter anderem an von Touristen besuchten Orten und im öffentlichen Verkehr drohen. Bisherige Anschläge hätten unter anderem auf U-Bahnen, Züge, Flugzeuge und Boote abgezielt, hieß es in der Erklärung.

Botschaften werden geschlossen

Erst am Donnerstag hatte Außenamtssprecherin Marie Harf mitgeteilt, dass die USA wegen Sicherheitsrisiken einige ihrer Botschaften und Konsulate am Sonntag schließen. Das sei als Vorsichtsmaßnahme zu verstehen, sagte sie. Die 21 US-Vertretungen könnten aber auch über den Sonntag hinaus geschlossen werden.

Der Vorsitzende des Außenausschusses des US-Repräsentantenhauses, Ed Royce, bestätigte am Freitag, dass auch die Schließung der US-Vertretungen - vor allem im Nahen Osten und Zentralasien - mit der Bedrohung durch die Al Qaida im Zusammenhang stehen. "Es gab eine Reihe von Drohungen", sagte der republikanische Abgeordnete. "In diesem Fall haben wir einen Schritt unternommen, um unser Personal besser zu beschützen und das sollten wir als Vorsichtsmaßnahme auch tun."

Im vergangenen Jahr hatte das Außenministerium in Washington eine Sicherheitsnotiz an diplomatische US-Einrichtungen in muslimisch geprägten Ländern geschickt, in der vor möglicher Gewalt rund um den Jahrestag der Anschläge vom 11. September gewarnt wird.

Schließlich kam es vor Dutzenden Vertretungen zu Protesten gegen ein antiislamisches Schmähvideo eines US-Bürgers. Im libyschen Bengasi wurden Botschafter Christopher Stevens und drei weitere seiner Mitarbeiter getötet, als militante Extremisten das dortige Konsulat stürmten.

Keine Änderung der Reisehinweise für Deutsche

Nach der weltweiten Reisewarnung der USA hat das Auswärtige Amt seine Sicherheitshinweise für deutsche Staatsbürger zunächst nicht verändert. Die Sicherheitslage werde laufend und in enger Abstimmung auch mit den USA überprüft, hieß es am Freitag unmittelbar nach der US-Warnung aus dem Ministerium. "Sollte es zu einer Verschlechterung der Sicherheitslage in einem Land oder in einer Region kommen, wird darauf entsprechend reagiert."

(AP)
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