Nach Nordkoreas Raketentest USA drängen auf Abbruch diplomatischer Beziehungen

New York · Die USA haben alle Länder aufgerufen, diplomatische Beziehungen und Handel mit Pjöngjang zu beenden. Nach dem jüngsten Raketentest sagte US-Botschafterin Haley im UN-Sicherheitsrat, Nordkoreas Verhalten sei immer weniger tolerierbar.

 Nikki Haley, US-Botschafterin bei der UNO, spricht im UN-Sicherheitsrat zur Situation in Nordkorea.

Nikki Haley, US-Botschafterin bei der UNO, spricht im UN-Sicherheitsrat zur Situation in Nordkorea.

Foto: rtr, LJ/NL

Zu der Blockade rief die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, in einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats auf, der am Mittwoch in New York über die Lage beriet. Haley forderte außerdem China direkt auf, seine Öllieferungen an das benachbarte Nordkorea zu stoppen. "China muss mehr tun", sagte UN-Botschafterin Nikki Haley. Chinas Präsident Xi Jinping habe die Chance, "das Richtige zum Nutzen aller Länder zu tun", sagte Haley.

Das kommunistisch regierte Nordkorea wickelt rund 90 Prozent seines Handels über den großen Nachbarn ab. US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch mit Xi telefoniert, um über weiter Schritte im Konflikt mit Nordkorea zu beraten.

Die US-Diplomatin Haley warnte außerdem, "im Falle eines Kriegs" werde die Führung in Nordkorea "vollkommen zerstört" werden. Mit seinem jüngsten Test einer Interkontinentalrakete habe Nordkorea sich "für die Aggression entschieden" statt für einen friedlichen Prozess, sagte Haley. "Das Verhalten Nordkoreas ist immer weniger tolerierbar." Trump hatte bereits bei seinem ersten Auftritt vor der UNO im September Nordkorea mit der "völligen Zerstörung" gedroht.

Nordkorea hatte am Mittwoch (Ortszeit) eine Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15 getestet. Anschließend erklärte das autokratisch geführte Land, das gesamte US-Festland liege nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen. Die USA, Japan und Russland verurteilten den Test. China äußerte seine "große Sorge" und zugleich die Hoffnung auf eine "friedliche Beilegung" des Konflikts.

Trump kündigte neue Strafmaßnahmen gegen Nordkorea an. Noch am Mittwoch würden "zusätzliche bedeutende Sanktionen" gegen Pjöngjang verhängt, gab der US-Präsident über den Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt.

Trump beschimpft Kim Jong Un als "sick puppy"

In einer Rede zur geplanten Steuerreform in Missouri wich US-Präsident Donald Trump vom Thema ab und beschimpfte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Wenn die Steuern wie vorgesehen gesenkt würden, bedeute das für die Wirtschaft Raketentreibstoff - "rocket fuel", sagte Trump in St. Charles.

Das Wort "rocket fuel" brachte ihn offensichtlich dazu, "little rocket man" zu sagen, eines der Schimpfwörter, mit denen Trump Kim Jong Un wegen des umstrittenen Raketenprogramms belegt. Dann sagte Trump: "Er ist ein kranker junger Hund" ("sick puppy") - was auf niemand anderen gemünzt sein konnte als auf Kim. Im nächsten Satz kehrte der US-Präsident zum Thema seiner Rede zurück, den Steuern.

(juju)
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