Trotz Protesten aus Russland USA wollen Ukraine Panzerabwehrraketen liefern

Washington · Die US-Regierung will die ukrainischen Streitkräfte mit Panzerabwehrraketen und Raketenwerfern beliefern. Die Soldaten könnten diese Waffen gegen prorussische Rebellen einsetzen. Russland warnt vor "neuem Blutvergießen".

Ukrainische Soldaten (Archiv).

Ukrainische Soldaten (Archiv).

Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

Trotz Protesten aus Russland haben die USA beschlossen, die ukrainischen Streitkräfte mit moderner Verteidigungstechnik zu beliefern. Wie das Außenministerium in Washington am Donnerstag mitteilte, soll die Ukraine 210 Anti-Panzer-Raketen und 37 Raketenwerfer im Wert von 47 Millionen Dollar (knapp 40 Millionen Euro) erhalten. Sollte der US-Kongress dem Geschäft zustimmen, können die Waffen binnen zwei Monaten geliefert werden.

Russland hatte bereits im Dezember mit Blick auf die Kämpfe im Osten der Ukraine erklärt, das geplante Rüstungsgeschäft werde "zu neuem Blutvergießen" führen. Das US-Außenministerium teilte damals mit, es wolle die Ukraine mit den Rüstungsgütern dabei unterstützen, "ihre Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen und künftige Aggressionen abzuwehren". Die Ausrüstung sei "rein defensiver Natur". Die Waffenlieferung werde die militärische Balance in der Region nicht verändern, hieß es.

Bei den Waffen geht es um das Javelin-System, das getragen werden kann und das Abfeuern von Raketen von der Schulter aus erlaubt. Ukrainische Soldaten könnten diese Waffen im Kampf gegen prorussische Rebellen in der seit 2014 umkämpften Ostukraine einsetzen, schrieb die Zeitung "The Washington Post".

Die Waffenlieferungen dürften das Verhältnis zwischen den USA und Russland weiter belasten. Russland steht im Ukraine-Konflikt auf Seiten der Rebellen, die gegen die Regierung in Kiew kämpfen. Der Konflikt hatte 2014 begonnen, als Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektierte. Bisher wurden mehr als 10.000 Menschen getötet. Das Minsker Abkommen vom Februar 2015 sollte den Konflikt befrieden, doch wird immer wieder gegen dessen Auflagen verstoßen.

(wer)
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