Proteste gegen Regierung Gewaltsame Demonstrationen in Venezuela

Caracas · Bei den Protesten gegen die Regierung sind in Venezuela zwei Menschen getötet worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft laut der Nachrichtenagentur AFP mit.

 Die venezolanische Polizei versucht am Mittwoch in Caracas, einen Kampf zwischen Unterstützern und Gegnern der Regierung zu stoppen. Seit einer Woche dauern die Proteste an, vier Menschen wurden dabei getötet.

Die venezolanische Polizei versucht am Mittwoch in Caracas, einen Kampf zwischen Unterstützern und Gegnern der Regierung zu stoppen. Seit einer Woche dauern die Proteste an, vier Menschen wurden dabei getötet.

Foto: afp, AFP

Erneut haben in Venezuela Tausende Menschen gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolas Máduro demonstriert - und erneut hat es dabei Tote gegeben. Wie die Staatsanwaltschaft der Agentur AFP zufolge bekanntgab, wurden in der Stadt Barquisimeto im Westen Venezuelas am Dienstagabend (Ortszeit) ein 13-Jähriger und ein 36-Jähriger getötet. Die Zahl der Todesopfer bei den seit einer Woche andauernden Protesten sei damit auf vier gestiegen.

Die Lage in dem südamerikanischen Land ist unübersichtlich. Der Nachrichtenagentur AP zufolge kam bei den jüngsten Protesten ein 14-Jähriger ums Leben. Oppositionsanführer erklärten, die Todesfälle seien Beispiele für das exzessive Vorgehen der Regierung gegen Protestierende. Regierungsvertreter machten die Opposition dafür verantwortlich, die Gewalt anzuheizen. Maduros Unterstützung in der Bevölkerung war zuletzt unter 20 Prozent gesunken.

Am 6. und 11. April waren nach Behördenangaben bereits zwei 19-jährige Studenten bei den Protesten getötet worden. Seit Donnerstag wurden zudem dutzende Demonstranten verletzt und mehr als hundert Menschen festgenommen. Zudem haben sich die Demonstrationen mittlerweile auch auf die Armutsviertel der Hauptstadt Caracas ausgeweitet. Die sozial schlechter gestellten Viertel in den Städten Venezuelas galten bislang als Bollwerk der Regierung.

Venezuela steckt seit Monaten in einer tiefen politischen Krise. Diese verschärfte sich durch die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, dem von der Mitte-Rechts-Opposition beherrschten Parlament die Kompetenzen zu entziehen und auf sich selbst zu übertragen.

Nach heftiger Kritik aus dem In- und Ausland nahm das Gericht das Urteil zurück, doch die Proteste dauern an. Durch ein am Freitag gegen den konservativen Oppositionsführer Henrique Capriles verhängtes 15-jähriges Ämterverbot wurde die Krise weiter angeheizt.

Die Regierungsgegner im ölreichen Venezuela machen Máduro für die schwere Wirtschaftskrise verantwortlich. Sie kämpfen für eine Volksabstimmung zu seiner Amtsenthebung. Für kommende Woche rief die Opposition zu weiteren Demonstrationen auf, Höhepunkt soll eine Großdemonstration in der Hauptstadt Caracas am 19. April sein.

(kess/AFP/ap)
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