Proteste in Venezuela Nicolás Maduro will sich mit der Opposition treffen

Caracas · Angesichts der anhaltenden regierungskritischen Proteste in Venezuela hat Präsident Nicolás Maduro sich zu einem Treffen mit Vertretern der Opposition bereit erklärt. Das wichtigste Oppositionsbündnis wollte seine Teilnahme aber bislang nicht zusagen.

 Venezuelas Präsident Maduro hat eingewilligt, den Dialog mit seinen Gegner zu versuchen.

Venezuelas Präsident Maduro hat eingewilligt, den Dialog mit seinen Gegner zu versuchen.

Foto: afp, jb/ms

Nach Gesprächen mit einer Delegation von acht Außenministern der Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR) habe er zugestimmt, am Dienstag eine Abordnung der Opposition zu treffen, sagte Nicolás Maduro am Montag in Caracas. Das Oppositionsbündnis MUD wollte aber seine Teilnahme nicht zusagen.

Das wichtigste Oppositionsbündnis, Tisch der Demokratischen Einheit (MUD), traf sich am Abend in einem Hotel von Caracas mit der UNASUR-Delegation. Nach dem Treffen sagten die MUD-Vertreter lediglich zu, am Dienstag an einem weiteren Treffen mit den Außenministern teilzunehmen. In einem Brief an die UNASUR-Delegation stellten sie als Bedingung für einen Dialog mit Maduro, das dieser auf gleicher Augenhöhe stattfinde, eine klare Gesprächsordnung habe und im Rundfunk übertragen werde.

Maduro hatte zuvor gesagt, sollte das Treffen zustande kommen und sollten die MUD-Vertreter nicht ausweichen, wäre dies eine "große Botschaft des Friedens und der Demokratie". Bereits Ende März hatte eine UNASUR-Abordnung in Caracas die Konfliktparteien getroffen, um einen Dialog zwischen Regierung, Opposition und den protestierenden Studenten in Gang zu bringen. Dabei stimmten grundsätzlich alle der Idee des Dialogs zu.

Venezuela wird seit Anfang Februar von Protesten überwiegend junger Demonstranten gegen die sozialistische Regierung erschüttert. Diese richten sich gegen die verbreitete Kriminalität, die grassierende Korruption und die häufigen Versorgungsengpässe. Immer wieder gibt es dabei Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, bei denen bislang mindestens 39 Menschen getötet und mehr als 600 weitere verletzt wurden. Zuletzt ging die Intensität der Proteste zurück.

(AFP)
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