Ukraine Wagenknecht wirft ARD tendenziöse Berichterstattung vor

Düsseldorf · Die Linken-Fraktionsvizevorsitzende Sahra Wagenknecht hat scharfe Kritik an der Ukraine-Berichterstattung der ARD geäußert. "Die ARD berichtet unausgewogen und tendenziös und positioniert sich in ihren Sendungen über den Ukraine-Konflikt einseitig gegen Russland", sagte Wagenknecht der Onlineausgabe des "Handelsblatt" von Freitag.

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"Die größte Sendeanstalt der Bundesrepublik missbraucht damit eklatant ihren Informationsauftrag und macht sich zum willfährigen Handlanger politischer Interessen. Dies ist nicht hinnehmbar." Die ARD sei eine Anstalt öffentlichen Rechts und "keine politische Redaktion der Bundesregierung".

Wagenknecht bezog sich auf einen Bericht des Programmbeirats von Juni. Das neunköpfige Gremium warf darin laut dem Onlinemagazin Telepolis.de der ARD-Redaktion vor, wichtige und wesentliche Aspekte des Ukraine-Konflikts "nicht oder nur unzureichend beleuchtet" zu haben. Insgesamt habe sich die Berichterstattung "nicht ausreichend differenziert" gezeigt. Die Inhalte hätten teilweise den "Eindruck der Voreingenommenheit erweckt" und seien "tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen" gerichtet.

Der ARD-Chefredakteur Thomas Baumann wies gegenüber dem "Handelsblatt" den Vorwurf einer einseitigen und tendenziösen Berichterstattung "energisch" zurück. "Es gab und es gibt zahlreiche Beiträge, Sendungen und Sondersendungen im Ersten Programm, die in der Summe die Lage in der Ukraine und die Ursachen der Krise differenziert und unter verschiedenen Aspekten thematisiert haben und thematisieren", sagte Baumann. Die Korrespondenten der ARD trügen zudem "unter schwierigsten Bedingungen mit ihrer Arbeit entscheidend dazu bei, unser Publikum umfassend und so wahrheitsgetreu wie möglich zu informieren".

(AFP)
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