Westjordanland Israelische Armee fordert Siedler zur Räumung auf

Tel Aviv · Die israelische Armee hat die Siedler des Außenpostens Amona aufgefordert, binnen 48 Stunden ihre Häuser im Westjordanland zu verlassen. Das Höchste Gericht in Jerusalem hat angeordnet, den Ort mit seinen rund 280 Einwohnern bis zum 8. Februar zu räumen.

 Ein Regenbogen über der Siedlung in Amona im Westjordanland.

Ein Regenbogen über der Siedlung in Amona im Westjordanland.

Foto: rtr, RZ/LA/cvi

Eine Verfügung zur Räumung der Siedlung im Westjordanland sei bereits am Montag bei Amona ausgehängt worden, berichteten verschiedene Medien. Danach müssten die Anwohner schon am Mittwoch ausziehen. Laut der Zeitung "Haaretz" wird das Gebiet nach Ablauf der 48 Stunden abgeriegelt. Die Armee bereite sich auf eine Räumung vor, sagte ein Sprecher.

Die nicht genehmigte Siedlung Amona liegt auf palästinensischem Privatland. Nach Anordnung des Gerichts in Jerusalem soll sie bis zum 8. Februar geräumt werden. Die Regierung versucht, alternative Standorte zu finden. Derzeit berät das Parlament auch über ein Gesetz, wonach in ähnlichen Fällen Israel die palästinensischen Landbesitzer finanziell entschädigen oder, wenn möglich, ihnen andere Grundstücke anbieten will.

Bereits am Montag hatten Demonstranten gegen die drohende Räumung protestiert. Die Regierung befürchtet bei einer Räumung gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und ihren Unterstützern sowie Sicherheitskräften. Bei einer ähnlichen Aktion im Jahr 2006 waren mehr als 200 Demonstranten und 50 Polizisten verletzt worden. 6000 Sicherheitskräfte standen damals in Amona mehreren Tausend Siedlern gegenüber.

(rent/dpa)
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