Staatsbesuch in Großbritannien London empfängt Chinas Präsident Xi mit Pomp

London · Großbritannien will Chinas Partner im Westen sein. Premier Cameron und Präsident Xi Jinping beschwören in London die Freundschaft zwischen den beiden Ländern. Der Protest auf der Straße bleibt überschaubar.

 In London trafen Chinas Staatschef Xi Jinping und seine Frau Peng Liyuan auf Queen Elizabeth II. und ihren Mann Prinz Philip sowie den britischen Premierminister David Cameron.

In London trafen Chinas Staatschef Xi Jinping und seine Frau Peng Liyuan auf Queen Elizabeth II. und ihren Mann Prinz Philip sowie den britischen Premierminister David Cameron.

Foto: afp, mm

Zum Auftakt seines viertägigen Staatsbesuchs in Großbritannien hat Chinas Präsident Xi Jinping die Bande zwischen den beiden Ländern gelobt. "Obwohl mein Besuch gerade erst angefangen hat, bin ich schon tief beeindruckt von der Lebendigkeit der chinesisch-britischen Beziehungen und der tiefen Freundschaft zwischen unseren Völkern", sagte Xi am Dienstag im britischen Parlament.

Zuvor hatte das britische Königshaus den Gast mit demonstrativen Pomp empfangen. Nach den Worten des britischen Premierministers David Cameron geht es bei dem Besuch um Geschäfte in Höhe von 30 Milliarden Pfund (40,8 Milliarden Euro).

Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip begrüßten Xi. Mit der königlichen Charmeoffensive am Dienstag wirbt London um chinesische Investitionen in die marode britische Infrastruktur und den Bau neuer Atomkraftwerke in Großbritannien. Premier Cameron trifft den Gast am Mittwoch zu politischen Gesprächen. "Es handelt sich um einen sehr wichtigen Augenblick der britisch-chinesischen Beziehungen", sagte Cameron.

Tausende Chinesen winkten Xi und seiner Ehefrau zur Begrüßung auf den Straßen Londons zu. Dagegen protestierten lediglich einige Hundert Demonstranten gegen Menschenrechtsverletzungen und gegen die Tibet-Politik Pekings. Auch in den Medien gibt es seit Tagen Kritik am Buhlen um Chinas Gunst, unter anderem fürchten die Kommentatoren und Experten Sicherheitslücken und Industriespionage.

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"Wir wollen nicht, dass lediglich über Handel gesprochen wird", sagte Kate Allen von Amnesty International am Rande der Demonstration der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wir wollen, dass Handel und Menschenrechte gleichzeitig diskutiert werden." China sei das Land, "in dem mehr Menschen als in allen anderen Ländern der Welt zusammen hingerichtet werden".

Als Höhepunkte stand am Dienstag ein Staatsbankett im Buckingham- Palast an, an dem auch Prinz William und seine Frau Kate teilnehmen sollten. Xi und seine Ehefrau übernachten auch im königlichen Palast. Noch 2012 hatte sich Cameron Ärger mit Peking eingehandelt, weil er sich mit dem Dalai Lama traf, dem geistigen Oberhaupt der Tibeter.

(lsa/dpa)
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