Gericht verlangt Löschung von 15 Videos YouTube bleibt in der Türkei offenbar doch weiter gesperrt

Istanbul · Überraschung in Ankara: Die Videoplattform YouTube bleibt in der Türkei doch weiter gesperrt. Ein Gericht, das die Blockade zunächst aufgehoben hatte, machte einem Bericht der Zeitung "Hürriyet" vom Samstag zufolge einen Rückzieher.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Videoplattform sperren lassen.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Videoplattform sperren lassen.

Foto: afp, sd

Die Richter entschieden demnach am späten Freitagabend, dass vor einer Freischaltung zunächst 15 umstrittene Einträge bei YouTube gelöscht werden müssten.

Die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Onlineplattform am 27. März sperren lassen, nachdem dort Mitschnitte eines vertraulichen Gesprächs ranghoher türkischer Regierungsbeamter über die Lage in Syrien aufgetaucht waren. In der Unterhaltung ging es unter anderem um eine mögliche militärische Intervention der Türkei in dem Bürgerkriegsland.

Westliche Regierungen und Menschenrechtsgruppen übten zuletzt scharfe Kritik an Erdogan wegen der Einschränkung der Meinungsfreiheit. Der türkische Regierungschef hatte auch das soziale Netzwerk Twitter sperren lassen, nachdem dort Korruptionsvorwürfe gegen ihn und sein Umfeld verbreitet wurden. Am Donnerstag hatte die türkische Internetbehörde den Zugang zu Twitter aber wieder freigegeben, nachdem sie vom Verfassungsgericht in einer einstimmigen Entscheidung dazu aufgefordert worden war.

(AFP)
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