Neue Proteste in Spanien Zehntausende marschieren wieder

Madrid (RPO). Neben Griechenland wird auch in Spanien gegen den Sparkurs der Politik protestiert. Am Sonntag marschierten etwa 40.000 Menschen in einem Sternmarsch in Richtung des Parlaments. Die Sparpolitik halten die Menschen für den grundlegend falschen Weg.

Madrid - Spaniens Jugend demonstriert gegen Wirtschaftskrise
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Madrid - Spaniens Jugend demonstriert gegen Wirtschaftskrise

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Spanier aus allen Gesellschaftsschichten haben sich am Sonntag erneut zu Protesten gegen die Regierung des Landes in Madrid versammelt. Weitere Demonstrationszüge gegen hohe Arbeitslosigkeit und den Umgang der nationalen Politiker und Finanzinstitutionen mit der Wirtschaftskrise wurden in Barcelona, Valencia und Sevilla abgehalten. Nach Ausschreitungen in der vergangenen Woche wurden die Märsche jeweils von einem starken Polizeiaufgebot begleitet.

Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero rechnete eigenen Angaben zufolge aber nicht mit gewaltsamen Zusammenstößen. "Es ist eine heilige Regel der Demokratie, dass man bei der Ausübung seiner Rechte friedlich bleibt", sagte der Regierungschef.

In der Hauptstadt machten sich die Demonstranten am Sonntag von sechs Punkten aus auf den Weg zum Plaza de Neptuno in der Nähe des Parlaments. "Die Krise wurde vom kapitalistischen Finanzsystem geschaffen und wir sollen nun dafür bezahlen. Die Einsparungen sollten nicht nur auf Kosten der einfachen Arbeiter erfolgen", sagte der 58-jährige Demonstrant Antonio Cortes.

Nach zwei Jahren Rezession liegt die Arbeitslosigkeit in Spanien bei 21,3 Prozent und ist damit die höchste im gesamten Euroraum. Aus Protest gegen die düsteren wirtschaftlichen Aussichten gehen seit mehreren Wochen immer wieder vor allem junge Menschen auf die Straßen.

Die Protestwelle begann am 15. Mai in Madrid mit der Besetzung des Platzes Puerta del Sol. Demonstranten in anderen Städten des Landes schlossen sich der Bewegung mit ähnlichen Aktionen zeitweise an.

(apd/pst)
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