Waffenruhe gescheitert Zivile Opfer bei anhaltenden Gefechte im libanesischen Arsal

Beirut · Die Waffenruhe im libanesischen Arsal scheiterte schon nach wenigen Stunden: Den fünften Tag in Folge bekämpfen sich Armee und islamistische Milizen. Syrische Flüchtlinge geraten zwischen die Fronten.

 Die Waffenruhe im libanesischen Arsal scheiterte schon nach wenigen Stunden.

Die Waffenruhe im libanesischen Arsal scheiterte schon nach wenigen Stunden.

Foto: dpa, wh moa

Die anvisierte Waffenruhe in der von syrischen Extremisten eroberten libanesischen Stadt Arsal ist bereits nach wenigen Stunden gescheitert. Nachdem Militante am Mittwoch erneut das Feuer auf die libanesische Armee eröffnet hatten, sei es zu Gefechten gekommen, bestätigte ein Mitglied der libanesischen Streitkräfte der Nachrichtenagentur dpa.

Islamistische Milizen aus Syrien hatten am Wochenende einen grenzübergreifenden Angriff auf die libanesische Stadt Arsal begonnen und unter anderem ein Militärlager angegriffen. Nach mehrtägigen Kämpfen wurde am Dienstagabend eine Waffenruhe vereinbart. Das Mitglied der libanesischen Streitkräfte sagte der dpa, viele Stellungen der Islamisten seien bereits von der libanesischen Armee zurückerobert worden. Das Militär bezeichnet die Angreifer als eine der Al-Nusra-Front zugehörige Miliz.

Die Nusra-Front ist eine dschihadistische, Al-Kaida nahe stehende Rebellengruppe im syrischen Bürgerkrieg. In Arsal hatte sie erstmals einen Angriff auf das Nachbarland Libanon gestartet. Bislang war der Libanon noch nie mit solcher Härte in den syrischen Bürgerkrieg involviert worden.

Die Grenzstadt Arsal bietet vor allem syrischen Flüchtlingen Asyl. Libanesische Medien schätzen, dass derzeit durch die Gefechte bis zu 40 000 Zivilisten und rund 120 000 syrische Flüchtlinge in der Region eingeschlossen sind.

Über 100 syrische Flüchtlinge seien bereits getötet worden, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur dpa. Unter den Opfern seien auch Kinder. Rahman forderte die libanesische Armee auf, nicht länger auf das syrische Flüchtlingslager bei Arsal zu feuern - dort gebe es nur Zivilisten.

(dpa)
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