Reisen Auswärtiges Amt warnt Türkei-Touristen

Düsseldorf · Viele Reiseveranstalter bieten kostenlose Umbuchungen und Stornierungen an. Fußballvereine trainieren weiter in der Türkei.

Nach dem Terror: Wo kann man 2017 noch sicher Urlaub machen?
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Nach dem Terror: Wo kann man noch sicher Urlaub machen?

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Foto: Lisa S. / Shutterstock.com

Die Türkei ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Nach dem Anschlag in Istanbul stellt sich die Frage, wie sicher das Land für Touristen ist.

Bundesregierung Das Auswärtige Amt hat unmittelbar nach dem Anschlag die Reisehinweise auf seiner Homepage aktualisiert. "Reisenden in Istanbul wird dringend geraten, Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen vorläufig zu meiden", heißt es dort. Außenminister Frank-Walter Steinmeier bat "alle Deutschen in der Türkei und insbesondere in Istanbul, die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts genau zu verfolgen". Eine allgemeine Reisewarnung für die Türkei gibt es bislang allerdings nicht. Landesweit sei aber weiter "mit politischen Spannungen und terroristischen Anschlägen" zu rechnen, hieß es. Von Reisen in das türkische Grenzgebiet zu Syrien und zum Irak rät das Auswärtige Amt bereits seit einiger Zeit ab.

Reiseunternehmen Viele Veranstalter bieten Istanbul-Reisenden an, ihren Urlaub kurzfristig umzubuchen oder zu stornieren. Bei DER Touristik, zu dem unter anderen ITS, Jahn-Reisen, Dertour und ADAC-Reisen gehören, gilt dies für Urlaube mit Beginn bis 10. Februar. Tui bietet den Service für Reisen mit Beginn bis 18. Januar an, bei Thomas Cook ist der Termin der 22. Januar, bei Studiosus Ende Januar. Der Studienreisenveranstalter änderte kurzfristig sein Reiseprogramm: "Das ursprünglich geplante Ausflugsprogramm hätte unsere Reisegruppe vor Ort in die Istanbuler Innenstadt geführt", sagte eine Sprecherin. Eine für heute geplante Reise in die Türkei wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Der Konzern DER Touristik betreut derzeit eine dreistellige Gästezahl allein in Istanbul. "Wir haben alle Gäste sofort kontaktiert, sie sind alle unverletzt", sagte eine Sprecherin. Auch Tui, Alltours und Thomas Cook gaben Entwarnung.

Fußballklubs Sieben Fußball-Bundesligisten bereiten sich derzeit im Trainingslager an der türkischen Riviera auf die Rückrunde vor. Neben Werder Bremen, dem Hamburger SV und Hertha BSC residiert auch Borussia Mönchengladbach in Belek - rund 500 Kilometer von Istanbul entfernt. "Wir bekommen das Ganze natürlich hier mit", sagte Borussias Pressesprecher Markus Aretz, "aber unmittelbaren Einfluss auf unsere Abläufe vor Ort hat es nicht." Zweitligist Fortuna Düsseldorf reist am Wochenende zur Vorbereitung nach Belek. Auch die Verantwortlichen von Fortuna sehen keinen Grund, nach dem Anschlag Konsequenzen zu ziehen. "Für uns ändert sich nichts. Istanbul ist weit entfernt von Belek", sagte Paul Jäger, kommissarischer Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer. Ein Großteil der Trainingslager deutscher Teams wird von der Hamburger Agentur "Match IQ" organisiert. Das Unternehmen steht nach eigenen Angaben in ständigem Austausch mit dem Auswärtigen Amt. "Es gibt leider keine 100-prozentige Sicherheit. An keinem Ort auf der Welt", sagte Geschäftsführer Henning Rießelmann. "Wir haben uns natürlich mit den Vereinen und Hotels noch mal ausgetauscht."

(RP)
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