Banken-Welt ist sicherer, aber keineswegs sicher

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Ernst gemacht: Sie ließ 25 von 130 Banken durch den Stresstest fallen. Ihnen würde bei Rezession und Immobilien-Crash ein Zusammenbruch drohen - höchste Zeit zum Nacharbeiten. Allein neun Sitzenbleiber kommen aus Italien: Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone hatte 2012 den Rettungsschirm gerade noch vermeiden können. Dass Italiens Geldhäuser aber doch maroder sind, als Rom gern behauptet, ist nun amtlich.

Sparer, Aktionäre, Steuerzahler können mit dem deutschen Ergebnis zufrieden sein. Selbst die Münchener Hypothekenbank, die mit der Bilanz für 2013 noch durchgefallen war, hat ihre Kapitallücke inzwischen geschlossen. Manchen hat allein die Ankündigung des Testes wachgerüttelt: HSH Nordbank und die genossenschaftliche DZ Bank haben rechtzeitig gegengesteuert und ihr Polster erhöht. Bankwelt und Euro-Zone sind durch den Stresstest sicherer geworden. Sicher sind sie gleichwohl nicht. Die EZB hat nicht untersucht, was bei Deflation oder Staatskrise in Südeuropa passiert. Sie hat keine Schattenbanken wie Hedgefonds oder Finanzdienstleister durchleuchtet, die besonders riskante Geschäfte machen. Beim nächsten Stresstest muss mehr geschehen.

(RP)
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