Persönlich Barack Obama . . . kommt zum Kirchentag

Als die Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Christina Aus der Au, gestern die Teilnahme des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama an dem Glaubensfest vom 24. bis 28. Mai bestätigte, klang ihre Stimme fast schon wie bei einer Ankündigung der Wiederkehr Christi: "Ja, er kommt", sagte sie voller Begeisterung über den Besuch. Obama wird am 25. Mai vor dem Brandenburger Tor in einer von Aus der Au und dem EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm moderierten Podiumsdiskussion mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über das Thema "Engagiert Demokratie gestalten - Zuhause und in der Welt" sprechen. Für den Kirchentag, zu dem mehr als 140.000 Besucher in Berlin erwartet werden, dürfte diese Zusage der Gewinn des Jackpots sein. Denn dass der Besuch des früheren US-Präsidenten dem Protestantentreffen und dem Reformationsjubiläum einen kräftigen Schub nach vorne geben wird, dürfte wohl kaum jemand ernsthaft bestreiten.

Dabei war Obama bislang nicht einmal als sonderlich fleißiger Kirchgänger bekannt. Während etwa Jimmy Carter nach seinem Ausscheiden aus dem Amt als ehrenamtlicher Prediger zuweilen die Gottesdienste einer Baptistengemeinde leitete, trat Obama noch vor seiner Wahl zum Präsidenten aus der "Trinity United Church of Christ" in Chicago aus. Der Pastor hatte damals seiner Mitbewerberin Hillary Clinton Rassismus vorgeworfen. Mittlerweile hält der ehemalige Präsident eher zur reformierten Episkopalkirche. Doch Bedford-Strohm und Aus der Au betonten, dass christliche Werte für Obama immer leitend gewesen seien. Der frühere Präsident habe sein Engagement für Demokratie, Solidarität und Freiheit immer auch aus seinem christlichen Glauben heraus verstanden. Womit Obama dann am Ende auch persönlich gut zum liberalen Protestantismus des Deutschen Evangelischen Kirchentags passt.

(RP)
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