München Bayerns Justiz will gegen Haderthauer ermitteln

München · Bayerns Staatskanzlei-Chefin Christine Haderthauer (CSU) bleibt trotz bevorstehender Betrugsermittlungen der Staatsanwaltschaft im Amt. Das ist das Ergebnis eines Krisentreffens von Ministerpräsident Horst Seehofer mit CSU-Spitzenpolitikern gestern in München. Die Vorwürfe beträfen nicht die Amtsführung Haderthauers, teilte die Staatskanzlei anschließend mit: "Es geht also nicht um ein Dienstvergehen." Die Staatsanwaltschaft München II will gegen die 51-Jährige ermitteln. Das hat die Behörde dem Landtag mitgeteilt. Das Ermittlungsverfahren kann förmlich eingeleitet werden, wenn das Parlament binnen 48 Stunden keinen Widerspruch anmeldet.

Anlass ist nach Angaben der CSU-Politikerin die Anzeige eines früheren Mitgesellschafters des Ehepaars Haderthauer bei der Firma Sapor Modelltechnik. Das kleine Unternehmen verkaufte hochwertige Modellautos, die von psychisch kranken Straftätern gebaut wurden. Der Geschäftsmann Roger Ponton, von dem die Anzeige stammt, hatte 2011 vom Ehepaar Haderthauer 20 000 Euro Abfindung für seinen Firmenanteil erhalten, fühlt sich jedoch betrogen. Die Gewinne der Firma seien höher gewesen als angegeben.

(dpa)
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