Berlin Beamtenbund: Bürger sind zufrieden mit Beamten

Berlin · Eine Mehrheit sieht sich vom öffentlichen Dienst freundlich und kompetent behandelt. Feuerwehrmänner stehen im Ansehen ganz oben.

Die deutschen Beamten werden von mehr als zwei Dritteln der Bevölkerung als pflichtbewusst, zuverlässig, kompetent, unbestechlich und hilfsbereit eingeschätzt. Dies ist ein Ergebnis der jährlich vom Beamtenbund (DBB) in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage über das Image der Beamten in der Öffentlichkeit. Doch trotz des vielen Lobes gibt es auch Tadel: 45 Prozent der 2000 Befragten klagen bisweilen über Sturheit der Staatsdiener. Und jeder Dritte beschwert sich über Arroganz.

Gegenüber der ersten Umfrage vor acht Jahren hat sich die Wertschätzung der Beamten in der Bevölkerung deutlich verbessert. Auch gibt es für den gesamten öffentlichen Dienst (also Beamte und Angestellte) überwiegend gute Noten: Rund 85 Prozent meinen, dass sie mit ihren Anliegen in den Behörden freundlich behandelt werden. Ebenso viele halten eine starke Verwaltung für unerlässlich. 83 Prozent stimmten der Aussage zu, die Beamten seien gut qualifiziert. Zwei Drittel gaben an, ihre Anliegen seien unverzüglich bearbeitet worden.

Nur noch ein geringer Anteil (zwölf Prozent) will öffentliche Dienstleistungen weiter privatisieren. Die meisten Befragten glauben, dass dann unter dem Strich vieles eher schlechter als besser und häufig auch teurer wird. Das gilt besonders für kommunale Wohnungen, aber auch für die Bahn.

Feuerwehrleute, Krankenschwestern und Altenpfleger genießen laut der Umfrage nach wie vor das höchste Ansehen in der Bevölkerung. Dicht dahinter folgen Ärzte und Polizisten - sowie seit Neuerem auch Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten und Kitas. Beim Berufe-Ranking liegen zudem Müllmänner und Lehrer im Aufwärtstrend. Verlierer sind hingegen Manager und Steuerberater.

79 Prozent lehnen Zurückhaltung der Beschäftigten bei Lohnforderungen ab. Dabei sparen die Bürger den öffentlichen Dienst nicht aus. Jeder Zweite glaubt gar, dass dort die Gehälter im Vergleich zur Wirtschaft in den vergangenen Jahren zu wenig gestiegen seien.

DBB-Chef Klaus Dauderstädt sieht angesichts der Ergebnisse die Politik in der Pflicht: "Vor allem wegen der demografischen Entwicklung muss mehr getan werden, um den öffentlichen Sektor auch für junge Menschen attraktiv zu halten." In diesem Zusammenhang müsse zu denken geben, dass 43 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst über eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen klagten.

(RP)
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