Befristete Stellen im Landesdienst Die NRW-Regierung hätte mit gutem Beispiel vorangehen müssen

Meinung | Düsseldorf · Es ist zutreffend, was NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft über die Befristung von Stellen sagt. Als ein "großes Übel" hat sie das Phänomen bezeichnet, bloß Zeitverträge abzuschließen, wenn es dafür keinen sachlichen Grund gibt. Warum aber tut die NRW-Landesregierung als Arbeitgeberin dann nicht alles, um dieses Übel zu beseitigen?

 NRW-Finanzminister Walter-Borjans bei einer Pressekonferenz (Archivfoto).

NRW-Finanzminister Walter-Borjans bei einer Pressekonferenz (Archivfoto).

Foto: dpa

Viele junge Menschen können so nicht für die Zukunft planen. Eine Familie gründen, ein Eigenheim erwerben — wer macht das schon, wenn er nicht weiß, wie es beruflich weitergeht? Auch für ältere Arbeitnehmer können befristete Stellen eine Falle sein, weil die Zeit auf dem Arbeitsmarkt gegen sie spielt.

Warum aber tut die NRW-Landesregierung als Arbeitgeberin dann nicht alles, um dieses Übel zu beseitigen? Zwar ist die Zahl befristeter Stellen im Landesdienst um gut 14 Prozent gesunken. Doch noch immer haben mehr als 12.000 Beschäftigte nur einen Job auf Zeit. Unwahrscheinlich, dass es für all diese Befristungen einen sachlichen Grund gibt.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz macht mit dem Thema Wahlkampf. Und es war auch ein Ziel der Landesregierung, sachgrundlose Befristungen abzuschaffen. Sie hätte mit gutem Beispiel vorangehen müssen.

(kib)
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