Kommentar Belastung für den engagierten Sport

Es ist Ausdruck von Hilflosigkeit, wenn die Gemeinden Flüchtlinge in Sporthallen unterbringen. Handball-, Volleyball- und Badmintonfelder eignen sich nicht für eine würdige Versorgung von Menschen, die unter großem Leid ihre Heimat verlassen mussten.

Kommentar: Belastung für den engagierten Sport
Foto: Ronny Hendrichs

Die Unterbringung dort ist auch eine große Belastung für den Vereinssport. Betroffen ist ausgerechnet jener Bereich unserer Gesellschaft, dessen ehrenamtlich tätige Trainer und Übungsleiter Wesentliches für das Gemeinwesen leisten. Gerade im Sport werden Zuwanderer so gut wie kaum irgendwo anders integriert. Seit mehr als 25 Jahren betreiben die Spitzenverbände ihr Programm zur Integration mit großem Erfolg. An vielen Orten gibt es Sportvereine, die derzeit Flüchtlinge willkommen heißen. Sie holen sie in ihre Mitte und vermitteln ihnen Lebensfreude und Mut. Dass jetzt ein Interessenkonflikt ausgerechnet zwischen den Vereinen und den Flüchtlingen entsteht, ist bedrückend. Die Sportler werden Lösungen für ihr Problem finden. Die Vereine werden improvisieren, kooperieren, zusammenrücken. Entscheidend aber ist, dass die geflüchteten Menschen möglichst rasch angemessen untergebracht werden - und zwar eben nicht in Sporthallen.

(RP)
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