Brüssel Belgier stufen Angriff auf Jüdisches Museum als Terror ein

Brüssel · Der Angriff auf das Jüdische Museum in Brüssel ist von den belgischen Ermittlungsbehörden als "Terrorismus" eingestuft worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft gestern in Brüssel mit. Bei dem Gewaltverbrechen starben am Samstag drei Menschen - ein Touristenpaar aus Israel und eine Französin. Ein schwer verletzter Mann liegt im Krankenhaus. Der Überfall hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.

Die Ermittler suchen mit Hochdruck den mutmaßlichen Täter, der mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr schoss. "Die Auswertung der Bilder von Kameras zeigt, dass wir es mit einer Person zu tun haben, die kaltblütig handelt und die bei ihren Taten sehr entschlossen ist", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Brüsseler Polizei veröffentlichte Videos und Fotos von der Tat, um von der Bevölkerung Hinweise zu erhalten. Wegen des Terrorverdachts übernahm die belgische Bundesstaatsanwaltschaft den Fall. Jüdische Einrichtungen im Land werden besonders bewacht.

Nach Medieninformationen wurden die Leichen der getöteten israelischen Staatsbürger nach Tel Aviv überführt. Das Paar hinterlasse zwei Töchter im Teenageralter, berichtete die Nachrichtenseite Ynet. Der schwer verletzte Mann ist ein Mittzwanziger, der für das Museum arbeitete. Sein Zustand ist sehr kritisch. Die getötete Französin arbeitete als Freiwillige in der Kultureinrichtung. Das Museum will heute wieder seine Pforten öffnen.

(dpa)
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