Berlin

Jörg Asmussen gilt als einer der ehrgeizigsten Spitzenbeamten in Berlin. Der Sozialdemokrat aus Flensburg legte zunächst eine steile Karriere im Finanzministerium hin, brachte es zum Staatssekretär und war ab 2008 unter den Ministern Peer Steinbrück (SPD) und Wolfgang Schäuble (CDU) maßgeblich für das Finanzkrisen-Management verantwortlich.

Im Anschluss wechselte Asmussen auf Vorschlag der Bundesregierung ins Direktorium der Europäischen Zentralbank. Der Volkswirt war als Chef des Ressorts Internationales eine Art Außenminister der EZB. Für eine Überraschung sorgte der Familienvater, als er Ende 2013 ankündigte, "aus privaten Gründen" dem Ruf der designierten Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zu folgen und wieder Staatssekretär in Berlin zu werden. Kaum ein politischer Beobachter hätte ihm diesen Schritt zugetraut, zugleich entfachte sich an seiner Person eine Debatte über das Rollenverständnis von Vätern - Asmussen hatte den Jobwechsel damit begründet, mehr Zeit für seine Kinder haben zu wollen. Nun ist er für die Alterssicherung zuständig; das gigantische Rentenpaket der Bundesregierung war maßgeblich sein Werk.

(RP)
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