Berlin

Emily Haber hat nach einer kontinuierlichen Diplomaten-Karriere einen bemerkenswerten Zuständigkeitssprung absolviert: von der Außen- zur Innen-Staatssekretärin. Die Tochter des früheren deutschen Botschafters in der Türkei, Dirk Oncken, gelangte nach einer Attachéausbildung über Stationen in Moskau und Ankara 2009 an die Koordinationsstelle des Auswärtigen Amtes.

Als Politische Direktorin leitete sie auch zentrale Verhandlungen - wenn nötig auf Russisch. Sie hatte die Geschicke des Auswärtigen Amtes so überzeugend im Griff, dass es schon nicht mehr überraschte, als Minister Guido Westerwelle sie 2011 zur Staatssekretärin beförderte. Von dort warb Minister Thomas de Maizière sie ab, nachdem er 2013 ins Innenressort gewechselt war. Hier hält Haber ihm nun den Rücken frei: von der Islam-Konferenz über die Migration und den Katastrophenschutz bis zur Bundespolizei und zur Terrorabwehr. Auch der Staatssekretärsausschuss zur Armutsmigration wird von ihr mit geleitet. Die erfahrene Unterhändlerin dürfte de Maizière auch geholt haben, um die wichtigen, aber angeknacksten (Geheimdienst-)Beziehungen mit den USA zu stabilisieren.

(RP)
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