München Bischöfe wenden sich in Osterpredigten gegen Sterbehilfe

München · Mehrere katholische Bischöfe haben sich in ihren Osterbotschaften gegen Sterbehilfe ausgesprochen. Aktive Sterbehilfe sei Ausdruck "eines merkwürdigen, letztlich lebensfremden Individualismus", kritisierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. "Wo Menschen geliebt und angenommen sind, wo ihnen geholfen wird, den letzten Weg zu gehen, menschenwürdig zu sterben, da verliert sich der Wunsch nach dem Suizid", predigte der Münchner Erzbischof.

Ähnlich äußerte sich der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen. Nicht aktive Sterbehilfe sei das Zauberwort, sondern "intensivste Sterbebegleitung" - also medizinischer, pflegerischer, sozialer und seelsorgerischer Beistand auf dem allerletzten Weg eines Menschen. Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff bezeichnete aktive Sterbehilfe für Kinder, wie sie jetzt in Belgien erlaubt ist, als Verbrechen, dem mit der Erneuerung des Taufversprechens in der Osternacht eine Absage erteilt werde.

Thema vieler Osterpredigten war auch das Leid der Flüchtlinge in aller Welt. Nach Ansicht mehrerer Bischöfe muss Deutschland mehr dieser Menschen aufnehmen. "So vielfältig die Gründe sind, warum Menschen aus ihrer Heimat flüchten müssen, so vielfältig sind auch die Gründe, warum wir hierzulande neu lernen müssen, gastfreundlich zu sein", mahnte der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck.

(dpa)
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