Moskau/Slawjansk Blutiges Ostern in der Ost-Ukraine

Moskau/Slawjansk · Moskautreue Aktivisten sind angeblich von Rechtsextremen getötet worden.

Der russischsprachige Osten der Ukraine wurde auch während der Osterfeiertage von blutiger Gewalt erschüttert. Mehrere Tote und Verletzte meldeten moskautreue Aktivisten in der Stadt Slawjansk. Ihre Posten seien attackiert worden - angeblich vom nationalistischen Rechten Sektor. Der selbst ernannte Bürgermeister von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, präsentierte im russischen Fernsehen Waffen und andere angebliche Beweise für die Verbrechen der Rechtsextremen.

Doch unklar ist, wer auf die "Selbstverteidigungskräfte" von Slawjansk geschossen hat. Der Rechte Sektor wies Vorwürfe zurück und behauptete, es handele sich um das Werk russischer Geheimdienste. Dass Russland die Lage in der Region weiter destabilisieren will, daran hat auch die prowestliche Regierung in Kiew keinen Zweifel.

Ob aber Russland an den Gewalttaten beteiligt ist, dafür gibt es keine Beweise. Auch ukrainische Behörden hatten zuletzt immer wieder betont, dass finanzkräftige Anhänger des im Februar gestürzten und nach Russland geflüchteten Präsidenten Viktor Janukowitsch Interesse an einer Gewalteskalation hätten.

Moskau und Kiew beschuldigen sich inzwischen täglich, nichts für eine Entspannung zu tun. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf der von den USA unterstützten Führung in Kiew Unfähigkeit vor. Verfassungsreformen würden verschleppt, Sorgen und Ängste der russischsprachigen Bevölkerung nicht ernst genommen. Zudem müsse auch der seit November von proeuropäischen Kräften belagerte Maidan - der Unabhängigkeitsplatz in Kiew - geräumt werden.

(dpa)
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