Bombe zerstört Gericht in Athen

Unbekannte haben gestern in der griechischen Hauptstadt Athen einen Sprengsatz vor einem Justizgebäude gezündet. Das Gericht wurde erheblich beschädigt. Es sei niemand verletzt worden, teilte die Polizei weiter mit. Es seien auch zahlreiche Fenster in der Umgebung zu Bruch gegangen und geparkte Autos beschädigt worden.

Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Die Polizei ging jedoch davon aus, dass eine linksradikale Gruppe dahinter stecken könnte. Auch vor der griechischen Botschaft in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires kam es zu einer Explosion, bei der nur geringer Schaden entstand. Die Hintergründe waren ebenfalls unklar.

Rund 40 Minuten vor der Explosion in Athen sei ein anonymer Anruf bei einem Fernsehsender eingegangen, sagte ein Polizeivertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Der Anrufer habe angekündigt, dass eine auf einem geparkten Motorrad deponierte Bombe in die Luft gehen werde. Daraufhin wurde das Gericht evakuiert. "Es war eine gewaltige Explosion", berichtete eine Anwohnerin, die 50 Meter vom Gebäude entfernt wohnt. "Ich war mit meinem Enkelkind in der Küche, als das ganze Gebäude wackelte. Wir haben Rauch und Flammen gesehen."

Griechenland hat eine lange Geschichte linker Gewalt. Seit Dezember 2008 sind linksradikale Gruppen wieder auf dem Vormarsch. Damals war es zu gewaltsamen Protesten gekommen, nachdem Polizisten einen Jugendlichen getötet hatten. Die Gruppen nehmen immer wieder Regierungsgebäude, Polizeiwachen und Banken ins Visier.

Im November hatten griechische Linksextremisten Bomben an das Kanzleramt in Berlin und ausländische Vertretungen in Athen versandt. Noch vor wenigen Tagen wurde ein Sprengsatz entschärft, der in der griechischen Botschaft in Rom entdeckt worden war.

(Rheinische Post)
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