Hintergrund Bombenanschläge in Sri Lanka

Frankfurt/Main (rpo). Tamilische Rebellen in Sri Lanka verüben schon seit Jahren Bomben- und vor allem Selbstmordanschläge, um wichtige Politiker zu töten oder den Streitkräften schweren Schaden zuzufügen.

Am Dienstag kommt es nach einem Angriff tamilischer Rebellen auf den Flughafen in Colombo zu schweren Gefechten; Mindestens zwölf Angreifer und Soldaten werden getötet. Nachfolgend eine Liste mit den folgenschwersten Anschlägen der vergangenen Jahre:

2. März 1991 - Verteidigungsminister Ranjan Wijeratne und 18 weitere Personen kommen bei einem Bombenanschlag ums Leben. Wijeratne galt als der zweitmächtigste Mann in der Regierung Sri Lankas.

2. Mai 1991 - Indiens ehemaliger Premierminister Rajiv Gandhi wird bei einem Selbstmordattentat der LTTE in Tamil Nadu (Indien) getötet.

21. Juni 1991 - Eine Autobombe zerstört einen Militärstützpunkt in Colombo, dabei werden 27 Soldaten getötet.

1. Mai 1993 - Der Staatspräsident Ranasinghe Premadasa kommt auf der Maikundgebung in Colombo bei einem Selbstmordattentat ums Leben. 15 weitere Personen werden getötet.

23. Oktober 1994 - Zweieinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl in Sri Lanka fällt der Kandidat der größten Oppositionspartei des Landes, Gamini Dissanayake, bei einer Wahlveranstaltung am Rande der Hauptstadt Colombo einem Bombenanschlag zum Opfer. Insgesamt werden 58 Menschen getötet, darunter fast die gesamte Parteispitze der UNP.

7. August 1995 - Bei einem Selbstmordanschlag auf den Sitz der Provinzregierung für den Großraum Colombo werden 21 Menschen in den Tod gerissen. Der Anschlag gilt eigentlich dem stellvertretenden Verteidigungsminister.

20. Oktober 1995 - Die LTTE zerstören zwei riesige Erdöltanklager der Regierung östlich von Colombo. Dabei werden 23 Militärangehörige und drei tamilische Rebellen getötet. Das Feuer lodert tagelang.

31. Januar 1996 - Ein schwerer Terroranschlag verwandelt ein Geschäftsviertel von Colombo in ein flammendes Inferno. Auslöser der Katastrophe ist ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen, der in das Gebäude der Zentralbank rast. Bei einer weiteren Explosion werden acht Hochhäuser zerstört. Das Attentat tötet 88 Menschen.

4. Juli 1996 - Bei einem Selbstmordanschlag einer tamilischen Separatistin auf den srilankischen Bauminister Nimal Siripala de Silva werden 22 Menschen getötet. Der Minister wird nur leicht verletzt.

24. Juli 1996 - Während der abendlichen Hauptverkehrszeit explodieren auf dem Bahnhof von Dehiwala im Abstand von wenigen Sekunden zwei Sprengsätze in einem abfahrenden Nahverkehrszug. Das Attentat fordert 64 Menschenleben.

15. Oktober 1997 - Ein Bombenanschlag und ein anschließendes Gefecht zwischen tamilischen Rebellen und der Polizei fordern in Colombo 18 Menschenleben. 105 Personen werden verletzt, darunter 31 Touristen.

25. Januar 1998 - Bei einem Bombenanschlag auf das wichtigste Heiligtum der Buddhisten in Sri Lanka, der Tempelanlage der Stadt Kandy, werden 22 Menschen getötet.

5. März 1998 - Bei der Explosion einer Bombe in einem Bus kommen in der Innenstadt von Colombo 43 Menschen ums Leben.

11. September 1998 - Bei einem Bombenanschlag auf das Rathaus in der Stadt Jaffna im Norden Sri Lankas werden zwölf Menschen getötet, darunter auch der Bürgermeister, Ponnuthurai Sivapalan, sowie der Armee- und der Polizeichef der Region. Elf weitere Personen kommen ums Leben.

18. Dezember 1999 - Drei Tage vor der Präsidentenwahl in Sri Lanka werden bei einem Bombenanschlag auf der Wahlkampfkundgebung in Colombo 25 Menschen getötet. Auch Amtsinhaberin Chandrika Kumaratunga erleidet Verletzungen. Bei der Kundgebung der oppositionellen Vereinigten Nationalen Partei in einem Vorort Colombos kommen bei einem fast zeitgleichen Attentat sieben Menschen ums Leben.

5. Januar 2000 - Eine Selbstmordattentäterin reißt bei einem Bombenanschlag in Colombo zwölf Menschen mit in den Tod. Die Explosion ereignet sich in der Nähe des Büros von Ministerpräsidentin Sirimavo Bandaranaike.

10. März 2000 - Bei einer Bombenexplosion in der srilankischen Hauptstadt Colombo werden mindestens 19 Menschen getötet und 46 verletzt.

7. Juni 2000 - Bei einem Sprengstoffanschlag in einem Vorort der sri-lankischen Hauptstadt Colombo werden 21 Menschen getötet. Unter den Opfern befindet sich auch der Minister für industrielle Entwicklung, C.V. Gooneratne.

5. Oktober 2000 - Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Wahlveranstaltung der regierenden Volksallianz werden der Täter und zwölf weitere Menschen getötet. Mindestens 45 Menschen werden bei dem Anschlag in dem 190 Kilometer nordöstlich von Colombo gelegenen Ort Medawachchiya verletzt.

24. Juli 2001 - Tamilische Rebellen greifen den größten Flughafen Sri Lankas etwa 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Colombo und einen angrenzenden Luftwaffenstützpunkt an. Bei Gefechten werden neun der Angreifer und drei Soldaten getötet und acht Soldaten verletzt.

(RPO Archiv)
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