Persönlich Jochen Ott . . . macht Wahlkampf mit seinen Kindern

Jochen Ott (41) will am 13. September von den Kölnern zum Oberbürgermeister gewählt werden. Auf einem seiner Wahlplakate trägt der SPD-Politiker ein Kind auf den Schultern, dessen Gesicht aber abgeschnitten ist. "Die Kleinen sind für mich die Größten", ist darauf zu lesen. Ein anderes Plakat zeigt ihn mit seiner Frau. Auf die beiden laufen Kinder zu, deren Gesichter ebenfalls nicht gezeigt werden. Es handelt sich um Otts Kinder.

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Der OB-Kandidat hat drei Mädchen: Zwillinge im Alter von fünf Jahren und eine neunjährige Tochter. Ihre Vornamen will er aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes ebenso wenig öffentlich machen wie deren Gesichter. Warum er sie dennoch zeigt? Das soll, so sagt Ott, signalisieren, dass er genau wisse, worum es geht, wenn über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geredet wird. "Es ist wichtig, dass Politiker Familie haben", fügt er hinzu.

Wer will, mag dies als Spitze gegen die Mitbewerberin Henriette Reker verstehen, die zwar mit einem Golflehrer verheiratet ist, aber keine Kinder hat.

Was auf Otts Wahlplakaten auch auffällt: Das SPD-Logo ist darauf nicht zu sehen. Auch dafür hat der Kölner SPD-Chef eine Erklärung: "Es geht am 13. September um eine Persönlichkeitswahl." Dass die Grünen nicht ihn, sondern wie CDU und FDP die parteilose Reker (59) unterstützen, gefällt ihm nicht: "Schön ist anders." Gleichwohl glaubt er, die besseren Karten zu haben. In der Stadtverwaltung habe sich eine Mentalität entwickelt, in der einer auf den anderen zeigt. "Die Stadtverwaltung braucht klare Führung. Weiteres Moderieren von Verwaltungsjuristen wird die Stadt nicht weiterbringen." Auch das ist wohl als Spitze gegen die Juristin Reker zu verstehen, die als Sozialdezernentin der Kölner Verwaltungsleitung angehört.

Ott ist Geschichtslehrer und Vizefraktionschef im Landtag. Sein Ratsmandat hat er nach der von der CDU erzwungenen Neuauszählung im Mai verloren.

(RP)
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