Berlin Bund zwingt Elektrohändler zur Rücknahme alter Geräte

Berlin · Kleine Elektrogeräte sollen künftig direkt beim Händler entsorgt werden können. Ein Gesetzentwurf von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sieht vor, dass Kunden ihre Altgeräte wie Toaster und Mixer beim Kauf eines neuen Gerätes in kleineren Läden abgeben können. Größere Elektronikmärkte ab einer Fläche von 400 Quadratmetern sollen Elektroschrott mit einer Kantenlänge von bis zu 25 Zentimetern auch ohne den Kauf eines neuen Geräts annehmen müssen.

Deutschland setzt damit eine Richtlinie der Europäischen Union um. Sie soll dazu beitragen, dass mehr Geräte wiederverwertet werden. Von 23 Kilogramm Elektroschrott pro Bundesbürger werden bisher nur zehn recycelt. "Mit dem neuen Gesetz wollen wir auch dazu beitragen, dass der verantwortungslose Export von Elektroschrott, etwa nach Afrika, zurückgedrängt wird", so Hendricks.

Die Kommunen, die die Rücknahme von Elektrogeräten derzeit überwiegend über Sammelstellen organisieren, halten von den Plänen wenig. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, sagte: "Die Verpflichtung des Handels zur Rücknahme von Elektroaltgeräten ist aus Sicht der Kommunen überflüssig. Ob dadurch die tatsächlichen Sammelmengen deutlich erhöht werden können, ist zweifelhaft." Vorhandene Rückgabemöglichkeiten der Kommunen etwa durch zusätzliche Depotcontainer und Wertstoffinseln müssten ausgebaut werden.

(mar/rl)
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