Berlin Bundeswehr schickt Drohnen in Ukraine

Berlin · Die OSZE-Beobachtermission will aus der Luft den Waffenstillstand überwachen.

Die Bundesregierung ist bereit, Aufklärungsdrohnen zur Überwachung der Waffenruhe in die Ost-Ukraine zu schicken. Gestern startete ein 14-köpfiges Erkundungsteam der Bundeswehr in die Ukraine, um eine solche Beteiligung an einer Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu prüfen.

Die Soldaten sollen klären, wie viel Personal für den Einsatz der Drohnen vom Typ "Luna" vor Ort benötigt wird und welche Schutzmaßnahmen und welche Unterstützung etwa mit Sanitätern oder Logistik notwendig ist, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Die OSZE hatte im Juli beschlossen, in der Ukraine Überwachungsdrohnen einzusetzen. Ein entsprechender Vorschlag sei sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite positiv aufgenommen worden, erklärte der Schweizer Außenminister und derzeitige OSZE-Vorsitzende Didier Burkhalter.

Die unbewaffnete "Luna" ist nur 2,36 Meter lang. Sie kann Videos, Infrarotfilme und Standbilder in Echtzeit an eine Bodenstation liefern.

Die Parlamente von EU und Ukraine haben gestern das seit Jahren verhandelte Assoziierungsabkommen angenommen. "Keine Nation hat jemals einen so hohen Preis gezahlt, um europäisch zu werden", sagte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko in einer Ansprache, die live ins EU-Parlament übertragen wurde. Die Abgeordneten in Kiew beschlossen auch einen Sonderstatus für die Konfliktregion.

Im Westen der Ukraine setzten unter Führung der USA 1200 Soldaten aus 14 Staaten ein noch bis 26. September dauerndes Manöver fort. Der Kreml kritisiert dies scharf.

(RP)
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