"Jede Grenze überschritten" Bushidos Morddrohungen empören Politik

Ein Hass-Video mit Morddrohungen von Rapper Bushido gegen namentlich genannte Politiker von Grünen und FDP hat in Berlin helle Empörung ausgelöst.

 Rapper Bushido hat mit einem Hass-Video eine Welle der Empörung ausgelöst.

Rapper Bushido hat mit einem Hass-Video eine Welle der Empörung ausgelöst.

Foto: dpa

Hier sei "jede Grenze überschritten", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jörg van Essen, am Abend. "Das ist unterirdisch", kommentierte Grünen-Sprecher Jens Althoff im Gespräch mit unserer Redaktion.

In dem Hass-Video heißt es unter anderem zu Grünen-Parteichefin Claudia Roth: "Ich schieß auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz". Über den FDP-Politiker Serkan Tören lautet die Passage: "Ich will, dass Serkan Tören jetzt ins Gras beißt."

Diesen Angriff auf den Kollegen verurteile die gesamte FDP-Fraktion auf das Schärfste, erklärte van Essen. Tören sei ein weit über die Grenzen der Fraktion hinaus anerkannter Politiker. "Er setzt sich für die Integration ausländischer Mitbürger ein wie kaum jemand sonst", erläutert der Fraktionsgeschäftsführer. "Für Gedankengut wie das von Bushido darf es in Deutschland keinen Raum geben", betont der Liberale. "Fremdenfeindlichkeit und Hass dürfen sich nicht hinter dem Recht auf freie Meinungsäußerung verstecken", hebt van Essen hervor.

Für die Grünen ist klar: "Das hat nichts mehr mit Rap und Kunst zu tun." Bushido pöbele nur noch herum, hetze menschenverachtend gegen Homosexuelle und Frauen und drohe jetzt auch noch Politikerinnen und Politikern offen mit Gewalt, kritisiert Roths Sprecher Althoff. "Sonst fällt ihm nichts mehr ein, um irgendwie noch Kasse zu machen", fügt er hinzu. Guten Rap bekomme Bushido ohnehin nicht auf die Reihe.

"Das sollten auch die CDU-Freunde von Bushido begreifen", meint Alhoff. Nach seinen Worten sehe sich Claudia Roth durch den Angriff Bushidos nur darin gestärkt, "wie wichtig der Kampf für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben, für die Rechte von Frauen und gegen jede Form des Antisemitismus ist".

(csi)
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