Persönlich Carlos Slim . . . kauft sich in Europa ein

Seit Jahren macht Carlos Slim Bill Gates Konkurrenz - im Wettrennen um den Titel des reichsten Mannes der Welt. 2014 bleibt ihm mit einem geschätzten Vermögen von 72 Milliarden Dollar nur der zweite Platz. Grund genug für den Mexikaner, daran etwas ändern zu wollen. Mit seiner Telekommunikationsfirma América Móvil hat er sich jetzt in den europäischen Markt eingekauft. Er kontrolliert nun mit dem staatlichen Kernaktionär ÖIAG den führenden Festnetz- und Mobilfunkkonzern in Österreich, die Telekom Austria.

55 Prozent der Anteile halten Slim und ÖIAG. Die übrigen Aktionäre sollen ihre Anteile auch noch abgeben. Er will sich in Europa ein zweites Standbein für sein südamerikanisches Firmen-Netzwerk schaffen. Der 74-Jährige hatte sich zuvor das niederländische Telekommunikationsunternehmen KPN als Türöffner für den europäischen Markt ausgeguckt. Doch die Niederländer wehrten sich erfolgreich gegen eine Übernahme. Auch in Österreich mehren sich die kritischen Stimmen.

Man fürchtet um Arbeitsplätze. Das scheint ihn in seinem Vorhaben nicht zu stören: Slim ist Taktiker. Und als solcher sieht er in der Übernahme die Chance, auch in Zentral- und Osteuropa mit América Móvil Geld zu machen. Die Telekom Austria bot sich da als guter Partner an. Das Unternehmen hält Beteiligungen an Firmen in Bulgarien, Kroatien und Serbien. Auch Telefónica, Slims größter Konkurrent auf dem südamerikanischen Markt, ist hier im Geschäft. Und natürlich hat der Mexikaner das Geld im Sinn, wenn er Telefónica in Europa den einen oder anderen Euro abnehmen könnte.

Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass der Name Slim in Zukunft wieder ganz oben auf der Liste der reichsten Männer steht. Wenn nicht von Carlos Slim, dann vielleicht von einem seiner drei Söhne. Die helfen dem Vater nämlich längst dabei, sein Imperium auszubauen.

(RP)
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