München CDU erhält die meisten Großspenden

München · Die FDP bekam 1,5 Millionen Euro von Gönnern. CSU und Linke gingen leer aus.

Die seit 2013 nicht mehr im Bundestag vertretene FDP wird im Wahljahr 2017 großzügig mit Spenden aus der Wirtschaft und von anderen Gönnern bedacht. Sie strich in diesem Jahr bereits meldepflichtige Großspenden von insgesamt 1,5 Millionen Euro ein, wie aus den Sofortveröffentlichungen der Bundestagsverwaltung hervorgeht. Die FDP erhielt damit achtmal so viele Großspenden wie SPD und Grüne zusammen. Mehr Zuwendungen von über 50.000 Euro gingen lediglich bei der CDU ein. Sie kam bislang auf 1,9 Millionen Euro.

Von so üppiger Wahlkampfhilfe können SPD und Grüne nur träumen. Beide Parteien verbuchten jeweils nur eine einzige Einzahlung von 100.000 Euro. CSU und Linke gingen in Sachen Großspenden bislang leer aus.

Unter den Großspendern befinden sich einige der reichsten Deutschen sowie bekannte Unternehmen. Die bislang höchste Spende des Jahres - mehr als eine halbe Million Euro - überwies der Unternehmer Ralph Dommermuth, der Vorstandsvorsitzende der United Internet AG im rheinland-pfälzischen Montabaur, im Mai auf das Konto der CDU.

Auch die gerade heftig in der Kritik stehende Autoindustrie ist aktiv: Aus der BMW-Großaktionärsfamilie Quandt gingen 200.000 Euro jeweils zur Hälfte an CDU und FDP. Der als Milliardär geltende Gründer der Helios-Kliniken, Lutz Helmig, spendete der FDP im Januar 300.000 Euro. Der Stuttgarter Autohersteller Daimler war mit 100.000 Euro bislang der einzige Großspender der SPD, der Konzern überwies aber auch 100.000 Euro an die CDU. Die 100.000 Euro für die Grünen kamen vom schwäbischen Unternehmer Frank Hansen.

Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sagte, die Liste der FDP-Spender lese sich wie das "Who is Who" der Deutschland AG. "Die deutsche Wirtschaft sehnt sich den Einzug der FDP in den Bundestag anscheinend geradezu herbei, sind die angeblich Liberalen doch insbesondere ein Garant für Vergünstigungen für Unternehmen."

Laut Parteiengesetz müssen Parteien besonders hohe Spenden von über 50.000 Euro sofort melden - die Bundestagsverwaltung veröffentlicht anschließend auch die Namen der Spender.

(dpa)
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