Persönlich Christian Priesmeier . . . ist ein direkter Luther-Nachfahre

Das 500. Reformationsjubiläum bedeutet für viele Deutsche vor allem eines: einen zusätzlichen Feiertag. Für Christian Priesmeier ist es hingegen ein ganz besonderes Ereignis. Der Hamelner hat nämlich einen berühmten Vorfahren: Martin Luther höchstselbst. Damit ist er in Deutschland allerdings nicht allein. Knapp 200 Menschen sind hierzulande direkte Nachkommen des Reformators. Sie vereinigen sich in dem Familienverband "Lutheriden", dessen Vorsitzender Priesmeier seit 2015 ist. Gegründet wurde die Vereinigung 1926 in Eisenach. Weltweit gibt es schätzungsweise sogar 5000 direkte Nachfahren Martin Luthers. Die "Lutheriden" haben sich zum Ziel gesetzt, die Lehren und das Leben des Reformators in die Öffentlichkeit zu tragen. Dafür reist Priesmeier quer durch Deutschland, hält auch im umliegenden Ausland Vorträge. In den Wochen vor dem Jubiläum noch häufiger als sonst. Darüber hinaus betreiben die "Lutheriden" in Zeitz (Sachsen-Anhalt) gemeinsam mit der Stadt eine eigene Luther-Bibliothek. Hauptberuflich arbeitet der 51-Jährige in einem Beruf, den sich Luther wohl nie vorstellen konnte: Er ist IT-Experte. Seit ein paar Jahren beschäftigt sich der Hamelner aber auch mit der Geschichte seines berühmten Ahnen und studiert im niedersächsischen Hermannsburg berufsbegleitend Theologie. Die Zielstrebigkeit, mit der sein Vorfahr seine Glaubensüberzeugen vertreten habe, begeistert den 51-Jährigen besonders. In seiner evangelischen Kirchengemeinde gestaltet Priesmeier inzwischen als ausgebildeter Laienprediger auch selbst regelmäßig Gottesdienste. Luthers Erbe beschäftigte Christian Priesmeier schon seit der Kindheit - vor allem im Religionsunterricht. Seine Mitschüler hätten ihm oft nicht geglaubt, wenn er von seinem Vorfahren erzählte: "Da habe ich dann auch das Ahnenbuch mitbringen müssen."

Sebastian Esch

(RP)
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