Persönlich Christine Haderthauer ... hat Seehofers vollstes Vertrauen

Wer wie Bayerns Staatskanzlei-Ministerin Christine Haderthauer an einem Elften im Elften (1962) geboren wurde, bei dem sucht man mehr nach Närrischem, Karnevaleskem als bei anderen Menschen. Fündig wird man beim politischen Schwelbrand um die Einbindung (Verstrickung?) der Rechtsanwältin aus Ingolstadt in seltsame Familiengeschäfte mit teuren Modellautos. Diese wurden für üblicherweise geringen Lohn von Kranken im Maßregelvollzug gefertigt und von einer kleinen Firma vertrieben, deren Geschäfte Haderthauers Ehemann (bis 2008), aber eine Zeit lang (bis 2004) auch sie selbst geführt hat. Pikant: Der Ehemann der Ministerin im Münchner Staatskanzlei-Prunkbau am Hofgarten ist Gerichtsarzt, also medizinisch zuständig für die psychisch kranken Modellauto-Bastler.

Vorgestern schien sogar der ebenfalls in Ingolstadt beheimatete Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) Verdacht zu schöpfen, dass seine charmante, ehrgeizige Kanzleichefin in den Strudel einer politischen Affäre gezogen werden könnte. Gestern aber hielt Seehofer wieder seine schützende Hand über "die Christine". Nach Meinung einer bebenden Oppositionsphalanx aus SPD, Grünen und Freien Wählern hat die Ministerin Dienstliches und Privates verquickt und über einen Anwalt ihres Ehemannes Medien-Berichterstattung zur Modellauto-Geschichte beeinflussen, sprich: unterbinden wollen.

Nun meint Seehofer, der Haderthauer aufgrund abwertender Äußerungen über die CSU-Ikone Franz Josef Strauß schon einmal aus dem Kabinett entfernen wollte, die Ministerin führe ihr Amt völlig korrekt, und sie genieße sein "vollstes Vertrauen".

Die fröhliche Politikerin und Mutter zweier Kinder mit dem oft vorlauten Mundwerk wird politisch überleben, so wie sie Anfang des Jahres eine lebensbedrohliche Erkrankung der Halsschlagader überstanden hat.

(RP)
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