Athen/Paris Athen zahlt 450 Millionen zurück

Athen/Paris · Im Kampf gegen die Staatspleite kann Griechenland aber nur kurz durchatmen.

Die griechische Regierung hat gestern dem Internationalen Währungsfonds (IWF) fristgerecht eine fällige Kreditrate von rund 450 Millionen Euro überwiesen. "Ja, ich habe mein Geld zurück", bestätigte IWF-Chefin Christine Lagarde. Weitere Details nannte sie nicht. Hätte das Euro-Krisenland seine Schulden nicht bedient, wäre es als bankrott eingestuft worden. Offen ist aber, wie lange das Geld in Athen noch reicht. Ohne rasche Hilfen droht schon bald die Pleite.

Nach Angaben von Regierungschef Alexis Tsipras verhandelt Griechenland mit Russland über eine Beteiligung an geplanten Privatisierungen. Beide Staaten wollten dazu ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, sagte Tsipras in Moskau. Griechischen Medien zufolge interessieren sich russische Firmen etwa für eine Beteiligung am Hafen von Thessaloniki sowie an der Eisenbahn. Die Führung in Athen bietet Moskau auch an, Gasvorkommen vor der Küste auszubeuten. Privatisierungen gehören neben dem Kampf gegen die Steuerflucht zu den Reformen, die die Geldgeber fordern.

Tsipras wies erneut Vorwürfe von EU-Politikern zurück, er entferne sich mit seiner Russland-Reise von der Linie der Europäischen Union. Einem griechischen Zeitungsbericht zufolge erklärte der griechische Vertreter in der Arbeitsgruppe der Eurogruppe, Nikos Theocharakis, Athen habe noch Geld bis zum 24. April. Andere Regierungsvertreter sagten dagegen, Griechenland habe genug Geld bis Mai.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat unterdessen den Rahmen für Nothilfen der Athener Notenbank an die Geldhäuser des Landes um 1,2 Milliarden Euro erhöht. "Griechenland hat die Ausweitung bekommen, um die es gebeten hatte", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Damit liegt der Rahmen für die Notkredite an Hellas-Institute nun bei rund 73 Milliarden Euro.

(RP)
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