Persönlich Christopher Wray . . . soll neuer FBI-Chef werden

Er soll den Job machen, aus dem James Comey fristlos entlassen wurde: Rechtsanwalt Christopher Wray (50) ist der Wunschkandidat von US-Präsident Donald Trump für den Chefposten des FBI. Er sei ein "Mann mit tadellosen Referenzen", begründete Trump gestern via Twitter seine Entscheidung. Weitere Informationen gab er im Tweet nicht.

Inzwischen überrascht es nicht mehr, dass Trump die Personalentscheidung ausgerechnet einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Aussage Comeys vor dem Geheimdienstausschuss des Senats bekannt gab. Noch immer sind die Hintergründe für Comeys Entlassung fraglich. Die Spekulation, dass er gehen musste, weil er Trump bei den Russland-Ermittlungen zu gefährlich wurde, klingen nicht ab.

Doch auch der neue Kandidat für die FBI-Spitze hat viel Erfahrung in der Strafverfolgung. Während der Amtszeit von George W. Bush war Wray einige Jahre Leiter der Strafrechtsabteilung im Justizministerium. Er war er unter anderem an der Koordination von Anti-Terrorismus-Maßnahmen nach den Anschlägen des 11. September 2001 mitverantwortlich. Zudem leitete der Yale-Absolvent eine Task Force von Staatsanwälten und FBI-Agenten, die zu einem massiven Bilanzfälschungsskandal um den Energiekonzern Enron ermittelte. Stoßen könnten sich die Demokraten an Wrays Verbindung zu dem republikanischen Gouverneur von New Jersey, Chris Christie. So hat der Rechtsanwalt Christie bei Ermittlungen in einem aufsehenerregenden Skandal um einen bewusst ausgelösten Stau auf einer dicht befahrenen Brücke von New Jersey nach New York vertreten.

Tatsächlich war Wray auch für Trump nicht die erste Wahl - eher eine pragmatische Lösung, nachdem einige mögliche Kandidaten absprangen oder sich als politisches Risiko herausstellten.

So oder so - alleine entscheidet Trump über die Nachfolge von Comey nicht. Für die Amtsübernahme ist noch eine einfache Mehrheit im Senat notwendig.

(RP)
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