Berlin Computer sollen Beamte bei Steuererklärung ersetzen

Berlin · Finanzbeamte könnten bei der Bearbeitung von Steuererklärungen bald nicht mehr nötig sein: Das Bundesfinanzministerium prüft, ob bei der Abwicklung der Steuererklärungen künftig nur noch Computerprogramme eingesetzt werden. Durch die computergestützte Fallbearbeitung könnten "Steuerbescheide auch vollautomatisch ergehen", heißt es in einem Diskussionspapier des Ministeriums für eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe, aus dem das Magazin "Spiegel" zitiert. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen.

In dem Arbeitspapier heißt es, die vollautomatische Bearbeitung der Steuererklärungen könne schon 2016 in Kraft treten. Bei der maschinenlesbaren Steuererklärung sollen demnach Belege über Ausgaben nur noch "bei entsprechendem Anlass vom Finanzamt gezielt angefordert" werden. Das "Risikomanagement" werde so programmiert, "dass es treffsicher risikobehaftete Fälle zur personellen Prüfung aussteuert".

Seit März dieses Jahres bieten die Finanzämter bereits eine vorausgefüllte Steuererklärung an. Diese digitale Variante soll Zeit und Mühe ersparen, verspricht das elektronische Finanzamt "ElsterOnline". Lohnsteuerhilfevereine warnen davor, sich blind auf die Vordrucke zu verlassen. Die Elster-Variante enthalte mögliche Beträge nicht, die sich gegen die Steuerlast aufrechnen ließen. Auch die bereits in dem elektronischen Vordruck enthaltenen persönlichen Daten - etwa von der Kranken- und Rentenversicherung oder vom Arbeitgeber - müssten akribisch überprüft werden.

(mar)
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