Persönlich Corey Lewandowski . . . passt nicht mehr zu Donald Trump

Es ist ein Rausschmiss, der wirklich niemanden überrascht. Donald Trump trennt sich von Corey Lewandowski, seinem Wahlkampfmanager, und als die Meldung die Runde machte, wunderten sich Washingtons Insider höchstens darüber, dass es so lange gedauert hat. Denn Lewandowski passte nicht mehr zum Konzept eines Kandidaten, der mit Blick auf die Präsidentschaftswahl die Mitte anzusteuern versucht, nachdem er das parteiinterne Rennen der Republikaner im Wesentlichen mit rechtspopulistischen Parolen bestritten hatte. Der Mann, der Trumps weicheres Image pflegen soll, heißt Paul Manafort und ist eine Größe im Geschäft der Politikberater, seit ihn der damalige Staatschef Gerald Ford 1976 in sein Team holte.

Corey Lewandowski: Donald Trump trennt sich von Wahlkampf-Manager
Foto: ap

Manafort steht für Nadelstreifen, Lewandowski für die hemdsärmelige, rüde Art der Tea-Party-Bewegung, in deren Reihen er nach vorn rückte. Aus seiner Verachtung für das Establishment, die republikanischen Parteigranden eingeschlossen, hat der 42-Jährige aus dem Neuengland-Staat Massachusetts nie ein Hehl gemacht. Kein Wunder, dass Trump ihn einspannte. Man war auf gleicher Wellenlänge, hoffte der Immobilienmogul doch selber die Enttäuschung vieler Wähler über das Establishment für sich auszuschlachten. "Lasst Trump einfach Trump sein", gab Lewandowski als Maxime aus und stellte sich gegen alle, die dem Mann rieten, seine oft so vulgäre, verletzende Art gegen staatsmännischere Töne einzutauschen. Einmal, in Florida, packte er eine Reporterin im Stile eines Ringkämpfers am Arm, weil sie seinem Chef ein paar Fragen zu stellen versuchte.

Lewandowskis Problem ist es, dass Trump nun selber Kompromisse mit jenen Parteigranden anstrebt, gegen die er oft gewettert hatte. Auf dem Nominierungsparteitag im Juli will er in blau-weiß-rotem Konfettiregen eine schöne Show inszenieren. Da wirkt der Adlatus mit dem Ruf eines Raufbolds eher wie ein Störfaktor.

(RP)
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