Persönlich Daniel Schwerd . . . wird vom Piraten zum Linken

Man könnte sagen: Die Piraten verlassen das sinkende Schiff. Nach Robert Stein hat nun der zweite Piraten-Abgeordnete des Landtags (von einst 20) die Partei gewechselt. Während sich Stein der CDU anschloss, ist Daniel Schwerd (49) jetzt der Linkspartei beigetreten. Er begründete seinen Schritt damit, dass er bei den Piraten keine Chance gesehen habe, "etwas zu bewegen". Inhaltliche Überschneidungen zur Linken seien schon lange vorhanden gewesen - "deshalb lag mein Kurswechsel nach links nahe".

Sein Schwenk kommt in der Tat nicht überraschend. Schon im Oktober war er aus der Piratenpartei und der Landtagsfraktion ausgetreten, behielt jedoch als fraktionsloser Abgeordneter sein Mandat. Zur Begründung hatte er damals wissen lassen, dass der Umgang in Partei und Fraktion "zunehmend destruktiver" geworden sei; Konflikte würden zu oft in Form öffentlicher Angriffe ausgetragen. Im Januar gehörte Schwerd zu den Unterzeichnern eines Aufrufs, in dem es heißt: "Die Piratenpartei ist tot." Daher wolle man fortan die Linkspartei "kritisch und solidarisch unterstützen".

Die außerparlamentarische Linkspartei ist entzückt über ihr neues Mitglied. "Die Linke ist wieder im Landtag vertreten", frohlockt die Parteispitze, die darauf setzt, dass die Linke nach der NRW-Wahl 2017 in den Landtag zurückkehrt, aus dem sie 2012 nach einem Intermezzo von zwei Jahren rausgeflogen war. Derzeit rangiert sie in Umfragen bei sieben Prozent. Demgegenüber werden den Piraten keine Chancen auf Überwindung der Fünf-Prozent-Hürde beigemessen.

Also Piraten raus aus dem Landtag und Linke wieder rein? Sollte es so kommen, würde Daniel Schwerd sicher sein Comeback feiern können und wäre wieder in den vorderen Reihen zu sehen. Der gebürtige Kölner ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist Diplom-Informatiker. Mit dem Internet will er, wie er sagt, "die Gesellschaft etwas fairer machen".

(RP)
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