Das Signal von Abidjan

Die Bilder vom Sklavenhandel mit afrikanischen Flüchtlingen in Libyen sind unerträglich. Genau das könnte ihre Rettung sein. Beim EU-Afrika-Gipfel in Abidjan standen die Staats- und Regierungschefs jedenfalls unter Handlungsdruck.

Plötzlich gab es auf deutsch-französische Initiative ein Sondertreffen, ein Evakuierungsplan wurde beschlossen. Damit war vorher nicht zu rechnen, obwohl es schon lange Hinweise auf das Drama gab. Junge Männer, durch die Wüste vor Armut, Hunger oder Verfolgung geflohen, an der nordafrikanischen Küste gestrandet, gedemütigt, geschlagen, verkauft. Nur eine Überfahrt von dem ihrer Ansicht nach gelobten Europa entfernt. Vielleicht leitet diese bittere Erinnerung "an die schlimmsten Stunden der Menschheit", wie es der Präsident der Elfenbeinküste sagt, eine Wende ein. Die Afrikaner wollen mehr Verantwortung für ihre eigenen Landsleute übernehmen und die Europäer mehr Investitionshilfe für Jugend und Wirtschaft in Afrika leisten. Das jedenfalls ist das Signal von Abidjan. Trotz düsterer Bilder ein Lichtblick.

(kd)
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