Persönlich David Beckham . . . änderte den US-Fußball

Trotz eines gefühlvollen rechten Fußes war David Beckham (41) nie der beste Fußballspieler der Welt. Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sind einfach bessere Spieler als der Engländer. Aber keiner der beiden hat den Sport dermaßen geprägt wie Beckham. Vor zehn Jahren verließ der Mittelfeld-Star Real Madrid, um überraschend einen Vertrag bei Los Angeles Galaxy zu unterschreiben. Es war ein Wendepunkt in der Geschichte des amerikanischen "Soccer".

"Mit mir geht es um Fußball. Ich bin hier, um den Unterschied zu machen", sagte er bei seiner Vorstellung - und damit sollte er recht behalten. Beckham gelang, woran Pelé und Franz Beckenbauer bei New York Cosmos noch scheiterten: 2016 gingen mehr Fans ins Stadion als je zuvor - 21.000 pro Spiel. Das sind 40 Prozent mehr als noch 2006 und mehr als in Frankreichs erster Liga. Major League Soccer ist kein Witz mehr - das liegt auch an Beckham.

Sein Wechsel ebnete anderen Spielern den Weg, auch außerhalb Europas zu kicken. Dass Topspieler wie Axel Witsel und Oscar ihre Karrieren in China weiterführen, mögen Fußballfans vielleicht nicht verstehen. Die Zeit, in der die besten Spieler nur in Europa und Südamerika auflaufen, könnten aber vorbei sein. Als nächstes will Beckham seinen eigenen Verein in Miami aufbauen. Der Club wurde schon 2014 gegründet und von der Liga genehmigt, es fehlen aber noch Spieler, ein Stadion und selbst ein Name. Was er aber hat, ist Beckham, und dessen Name ist stark genug - das allein könnte ausreichen.. "Sie sind der Einzige, der das machen kann", sagte der damalige LA-Galaxy-Chef Tim Leiweke zu Beckham, als dieser in die USA wechselte.

"Kommen Sie nicht nur her, um nur einen Klub aufzubauen, sondern auch eine Liga und den Sport." Die Mischung aus Sportler und Marke diente dem modernen Fußball als Vorbild, wie er über seine bisherigen Grenzen hinaus für Euphorie sorgen kann.

(RP)
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