Deal mit hohen Risiken

Hochtief hat sich in die Bieterschlacht um den spanischen Mautbetreiber Abertis eingeschaltet. Diese Strategie birgt viele Risiken. 9,7 Milliarden Euro beträgt der Börsenwert des nahezu schuldenfreien Essener Konzerns. Für die Übernahme der Spanier muss Hochtief 18,6 Milliarden Euro aufbringen. Das geht nur, indem Hochtief neue Aktien zum Nachteil der Altaktionäre auf den Markt wirft und sich zugleich derart hoch verschuldet, dass das Rating ernsthaft in Gefahr gerät.

Warum also das Interesse? Einsparpotenzial gibt es in zwei derart unterschiedlichen Unternehmen so gut wie keine. Hochtief-Chef Marcelino Fernández Verdes verspricht zwar, dass aus eins plus eins mehr als zwei werden könne. Doch um einmal ein plastisches Beispiel aus einer anderen Branche zu bemühen: Wenn ein Schienenfahrzeug-Hersteller einen Bahnbetreiber aufkauft, ist das noch lange kein tragfähiges Geschäftskonzept. Es bleibt der Verdacht, dass im Hintergrund andere Interessen - etwa die des spanischen Staates - eine größere Rolle spielen, als eine nachvollziehbare Unternehmensstrategie.

(maxi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort